LAMPOLDSHAUSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat bekannt gegeben, dass das Oberstufentriebwerk der Ariane 6 Rakete künftig in Deutschland endmontiert wird. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt in der europäischen Raumfahrt, da die Endproduktion und Systemintegration des Vinci-Triebwerks von Frankreich nach Deutschland verlagert wird. Die Endmontage wird im baden-württembergischen Lampoldshausen stattfinden, einem zentralen Standort für Raumfahrtantriebe in Europa.
Die Entscheidung, das Oberstufentriebwerk der Ariane 6 Rakete in Deutschland zu endmontieren, stellt einen wichtigen Meilenstein in der europäischen Raumfahrt dar. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat angekündigt, dass die Endmontage im baden-württembergischen Lampoldshausen erfolgen wird. Dieser Standort ist bereits als europäisches Testzentrum für Raumfahrtantriebe bekannt und wird nun weiter an Bedeutung gewinnen.
Das Vinci-Triebwerk, das bisher in Vernon, Frankreich, gefertigt wurde, wird nun in Deutschland zusammengebaut und getestet. Diese Verlagerung umfasst die gesamte Endproduktion und Systemintegration sowie die Flugabnahmetests. Der Einbau des Triebwerks in die Oberstufe der Ariane 6 erfolgt weiterhin in Bremen, was die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Raumfahrtindustrie unterstreicht.
Die Entwicklung der Ariane 6 Rakete war in den letzten Jahren von Verzögerungen geprägt, was dazu führte, dass viele europäische Satelliten von SpaceX in die Umlaufbahn gebracht wurden. Deutschland hat sich mit rund 800 Millionen Euro an der Entwicklung der Ariane 6 beteiligt, was die Bedeutung dieses Projekts für die deutsche Raumfahrtindustrie unterstreicht. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR koordiniert das deutsche Budget der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
Jens Franzeck, Chief Industrial Officer bei der Ariane Group, betonte, dass das Vinci-Triebwerk ein hervorragendes Beispiel für die deutsch-französische DNA des Unternehmens sei. Die Verlagerung der Endmontage nach Deutschland könnte auch als strategische Entscheidung gesehen werden, um Europas unabhängigen Zugang zum All zu sichern und die Abhängigkeit von externen Anbietern zu reduzieren.
Die Zukunft der Ariane 6 Rakete hängt von der erfolgreichen Integration und dem Testen des Vinci-Triebwerks ab. Mit der Verlagerung der Endmontage nach Deutschland könnte die Ariane Group ihre Produktionsprozesse optimieren und die Effizienz steigern. Dies könnte letztendlich dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Raumfahrtindustrie zu stärken und neue Möglichkeiten für zukünftige Missionen zu eröffnen.
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