BAE Systems profitiert von globalem Rüstungsboom

LONDON (IT BOLTWISE) – Die britische Rüstungsgruppe BAE Systems erlebt derzeit einen beispiellosen Aufschwung, der durch die steigenden geopolitischen Spannungen weltweit angeheizt wird. Insbesondere die Invasion in der Ukraine hat zu einer erhöhten Nachfrage nach Verteidigungstechnologien geführt, was sich in einem Rekordauftragseingang für das Unternehmen niederschlägt.

BAE Systems, ein führender Akteur in der Rüstungsindustrie, hat seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Diese Entscheidung basiert auf einem außergewöhnlich starken Auftragseingang von 13,2 Milliarden Pfund im ersten Halbjahr, der den Auftragsbestand auf über 75 Milliarden Pfund anwachsen ließ. Die globalen geopolitischen Spannungen, insbesondere die russische Invasion in der Ukraine, haben zu einer verstärkten Nachfrage nach Verteidigungstechnologien geführt, von der BAE Systems direkt profitiert.

Im ersten Halbjahr verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 11 % auf 14,6 Milliarden Pfund, während das operative Ergebnis um 13 % auf 1,55 Milliarden Pfund zulegte. Angesichts dieser positiven Entwicklung hat BAE Systems seine Prognose für das Gesamtjahr angepasst: Der Gewinn soll nun zwischen 9 und 11 % steigen, während der Umsatz um 8 bis 10 % zulegen soll.

Ein bedeutender Auftrag in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar stammt von der US Space Force, für die BAE Satelliten zur Raketenverfolgung liefert. Diese Satelliten könnten im Rahmen des von US-Präsident Donald Trump initiierten „Golden Dome“-Abwehrsystems von strategischer Bedeutung sein. Zudem erhielt das Unternehmen einen weiteren Auftrag über 1 Milliarde Pfund vom britischen Staat für die Entwicklung eines neuen Kampfjets in Zusammenarbeit mit Italien und Japan.

Charles Woodburn, der Vorstandschef von BAE Systems, sprach von einem „Paradigmenwechsel bei den Verteidigungsausgaben“. Die NATO hat sich verpflichtet, bis 2035 fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und verteidigungsnahe Infrastruktur zu investieren, was BAE Systems strukturell zugutekommt. Die Kooperation mit der Türkei im Rahmen des Eurofighter-Programms steht vor einem nächsten Großauftrag.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Ausbau der Fähigkeiten im Bereich Drohnenabwehr und präzisionsgesteuerte Munition. In ersten Tests konnte BAE ein Lenkgeschoss erfolgreich von einer Drohne aus abfeuern, was ein Signal an Kunden ist, dass kosteneffiziente Lösungen für asymmetrische Bedrohungen Priorität haben.

Trotz der starken Kennzahlen gab die Aktie von BAE am Mittwochvormittag um 2 % nach und notierte bei 17,80 Pfund. Seit Jahresbeginn ist der Kurs dennoch um über 50 % gestiegen, was das anhaltende Vertrauen der Märkte in die längerfristige Dynamik des Verteidigungssektors widerspiegelt.

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