MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der der demografische Wandel und der Klimawandel die Städte vor große Herausforderungen stellen, hat das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ein neues Modellprojekt ins Leben gerufen.
Das Modellprojekt LANDSTADT BESTAND zielt darauf ab, Gemeinden in Bayern bei der nachhaltigen Umgestaltung ihrer Bestandsquartiere zu unterstützen. Dabei stehen elf ausgewählte Gemeinden im Fokus, die innovative Ansätze zur städtebaulichen Entwicklung erproben sollen. Diese Gemeinden, die über ganz Bayern verteilt sind, wurden aus 35 Bewerbungen ausgewählt und repräsentieren eine breite Palette von städtischen bis ländlichen Gebieten.
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, die Menschen vor Ort von Anfang an in die Planungsprozesse einzubeziehen. Dies soll nicht nur dazu beitragen, das lokale Wissen zu nutzen, sondern auch die Nachbarschaften langfristig zu stärken. Die Stadt Coburg beispielsweise plant, ein Wohnquartier aus den 1960er-Jahren nachhaltig umzugestalten, indem bestehende Infrastrukturen wie ein Nahwärmenetz integriert werden.
In der Gemeinde Fraunberg steht die Weiterentwicklung der Ortsmitte im Vordergrund. Mit einem umfassenden Beteiligungsprozess und einem Masterplan soll die Mitte funktional, sozial und ökologisch zukunftsfähig gestaltet werden. Auch die Stadt Freyung hat sich mit einem Ortsteil beworben, der durch Leerstand und denkmalgeschützte Gebäude geprägt ist. Hier sollen neue Wohnformen für verschiedene Generationen geschaffen werden.
Die Landeshauptstadt München verfolgt im Quartier an der Soyerhofstraße insbesondere die Themen Klimaschutz, Mobilität und Energieeffizienz. Dieses Modellprojekt soll als Vorbild für vergleichbare Großstadtlagen dienen. In der Stadt Pegnitz ist die Schaffung eines „Transformationscampus“ rund um den Bahnhof geplant, der Bildung, Wohnen und Mobilität miteinander verknüpft.
Das Projekt wird von einer Auftaktveranstaltung im Juni 2025 im Bau- und Verkehrsministerium begleitet, bei der die Bearbeitungsphase offiziell gestartet wird. Die Gemeinden arbeiten in den kommenden Monaten mit interdisziplinären Planungsteams an Konzepten und Planungen für die ausgewählten Quartiere. Sie erhalten dabei fachliche Unterstützung und Fördermittel in Höhe von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten.
Mit LANDSTADT BESTAND knüpft das Ministerium an den Erfolg von LANDSTADT BAYERN an, das von 2022 bis 2025 die Aktivierung innerörtlicher Brach- und Konversionsflächen fokussierte. Die neuen Modellgemeinden richten ihren Blick nun auf bestehende Siedlungsbereiche, um die Lebensqualität vor Ort durch durchdachte Stadtentwicklung zu steigern.
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