Bhutans Bitcoin-Mining: Ein Modell für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

THIMPHU / LONDON (IT BOLTWISE) – Bhutan hat sich als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Kryptowährungsgewinnung etabliert. Durch den Einsatz von Wasserkraft zur Bitcoin-Mining hat das Land nicht nur seine wirtschaftliche Stabilität gestärkt, sondern auch ein Modell für andere Nationen geschaffen.

Inmitten der majestätischen Landschaft des Himalayas hat Bhutan eine bemerkenswerte wirtschaftliche Strategie entwickelt, die auf der Nutzung erneuerbarer Energien basiert. Das kleine Königreich hat sich zu einem der größten staatlichen Bitcoin-Besitzer weltweit entwickelt, indem es seine reichhaltigen Wasserkraftressourcen nutzt, um Kryptowährungen zu schürfen. Diese Initiative hat Bhutan nicht nur wirtschaftliche Vorteile gebracht, sondern auch seine Position als umweltbewusste Nation gestärkt.

Mit einer Bevölkerung von nur 800.000 Menschen hat Bhutan über 11.400 Bitcoin angesammelt, was etwa 40 % des Bruttoinlandsprodukts des Landes entspricht. Diese strategische Entscheidung, in Bitcoin zu investieren, hat sich als wirtschaftlicher Segen erwiesen, insbesondere in Zeiten, in denen der Tourismus rückläufig ist und viele junge Menschen das Land verlassen. Die Regierung hat gezeigt, dass sie den Markt genau beobachtet und Bitcoin zu Spitzenpreisen verkauft, um Gewinne zu maximieren.

Die Mining-Operationen werden von Druk Holdings and Investments betrieben, die sechs Mining-Anlagen im gebirgigen Gelände des Landes unterhalten. Eine siebte Anlage ist im Bau. Seit dem Beginn des Programms im Jahr 2019, als der Bitcoin-Preis bei etwa 5.000 US-Dollar lag, hat Bhutan über 13.000 Bitcoin geschürft. Diese Erfolgsgeschichte zeigt, wie kleinere Nationen ihre natürlichen Ressourcen nutzen können, um an der globalen digitalen Wirtschaft teilzuhaben.

Ein wesentlicher Vorteil Bhutans ist die Nutzung von Wasserkraft, die das Land vollständig mit Energie versorgt. Die Flüsse, die von den Gletschern des Himalayas gespeist werden, bieten eine Kapazität von 3,5 Gigawatt, mit der Möglichkeit, auf 33 Gigawatt zu erweitern. Im Gegensatz zu den meisten Bitcoin-Mining-Operationen, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, arbeitet Bhutan emissionsfrei und bleibt eine kohlenstoffnegative Nation.

Die Partnerschaft mit dem in Singapur ansässigen Unternehmen Bitdeer Technologies hat es Bhutan ermöglicht, seine Mining-Kapazitäten ohne finanzielles Risiko zu erweitern. Bitdeer stellt die notwendigen Mittel bereit, während Bhutan Land, Infrastruktur und Strom zur Verfügung stellt. Diese Zusammenarbeit hat zur Errichtung einer 100-Megawatt-Anlage in Gedu geführt, die mit 30.000 Mining-Maschinen betrieben wird. Eine weitere Anlage in Jigmeling wird 2026 in Betrieb gehen und die Kapazität um 500 Megawatt erhöhen.

Die Einnahmen aus dem Bitcoin-Mining haben es der Regierung ermöglicht, wichtige staatliche Ausgaben zu finanzieren. Im Jahr 2023 wurden 100 Millionen US-Dollar aus Bitcoin-Verkäufen verwendet, um die Gehälter der Beamten zu verdoppeln und so eine Abwanderung von Fachkräften zu verhindern. Diese Strategie hat sich als erfolgreich erwiesen, da die Kündigungen von Beamten drastisch zurückgingen. Bitcoin-Einnahmen finanzieren nun auch Gesundheits- und Umweltprogramme.

Bhutans Erfolg zeigt, wie kleinere Länder ihre erneuerbaren Energiequellen nutzen können, um an der globalen digitalen Wirtschaft teilzunehmen und gleichzeitig ihre Umweltverpflichtungen einzuhalten. Während der Bitcoin-Preis neue Höchststände erreicht, bietet Bhutans strategischer Ansatz ein nachhaltiges Modell für andere Länder, die eine Einführung von Kryptowährungen in Betracht ziehen.

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