Bitcoin-Kaufstrategie von Unternehmen: Risiken und Chancen

LONDON (IT BOLTWISE) – Unternehmen, die in Bitcoin investieren, stehen vor einer entscheidenden Frage: Sollten sie ihre Strategie überdenken, wenn der Wert ihrer Bitcoin-Bestände den Marktwert ihrer Aktien übersteigt? Diese Überlegung wird besonders relevant, da die Volatilität von Kryptowährungen weiterhin Herausforderungen für die Finanzplanung darstellt.

Unternehmen, die Bitcoin kaufen, stehen vor der Herausforderung, ihre Investitionsstrategie zu überdenken, insbesondere wenn der Wert ihrer Bitcoin-Bestände den Marktwert ihrer Aktien übersteigt. Diese Situation kann zu einer Verwässerung des Aktienwerts führen, wenn die Aktien zu einem Preis gehandelt werden, der dem Nettoinventarwert (NAV) entspricht oder darunter liegt. Matthew Sigel, Leiter der digitalen Vermögensforschung bei VanEck, warnt davor, dass Unternehmen, die große Mengen an Bitcoin kaufen, ihre Strategie möglicherweise anpassen müssen, um finanzielle Risiken zu minimieren.

Ein Beispiel für ein Unternehmen, das sich in dieser Situation befindet, ist Semler Scientific, Inc., ein Medizintechnikunternehmen, das im Mai 2024 mit dem Kauf von Bitcoin begann. Trotz des Anstiegs des Bitcoin-Preises in diesem Jahr ist der Aktienkurs von Semler um über 45 % gefallen, was den Marktwert des Unternehmens auf etwa 434,7 Millionen US-Dollar reduziert hat. Der mNAV von Semler, der das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Bitcoin-Bestand darstellt, ist auf etwa 0,821x gesunken, was auf eine potenzielle Unterbewertung hinweist.

Sigel empfiehlt Unternehmen, die stark in Bitcoin investieren, ihre at-the-market-Angebote zu pausieren, wenn ihre Aktien unter einem Nettoinventarwert von 0,95x für mindestens 10 Tage gehandelt werden. Darüber hinaus sollten diese Unternehmen Aktienrückkäufe priorisieren, wenn der Bitcoin-Wert steigt, aber der Aktienkurs dies nicht widerspiegelt. Sollte der NAV-Abschlag bestehen bleiben, könnte eine strategische Überprüfung, einschließlich Fusionen oder der Aufgabe der Bitcoin-Strategie, notwendig werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vergütung der Führungskräfte. Sigel schlägt vor, die Vergütung an das Wachstum des Nettoinventarwerts pro Aktie zu koppeln, anstatt an die Größe des Bitcoin-Bestands oder die Gesamtzahl der Aktien. Dies würde sicherstellen, dass die Interessen der Führungskräfte mit denen der Aktionäre übereinstimmen und eine disziplinierte Finanzstrategie fördern.

Die Risiken und Chancen, die mit der Bitcoin-Investitionsstrategie verbunden sind, erfordern von Unternehmen eine sorgfältige Abwägung. Während der potenzielle Gewinn durch steigende Bitcoin-Preise verlockend ist, müssen Unternehmen auch die möglichen finanziellen Risiken und die Auswirkungen auf ihre Aktienbewertung berücksichtigen. Die Entwicklung einer flexiblen und anpassungsfähigen Strategie könnte entscheidend sein, um in einem volatilen Marktumfeld erfolgreich zu sein.

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