LONDON (IT BOLTWISE) – Die bevorstehende Aktualisierung der Bitcoin-Software, die am 30. Oktober veröffentlicht werden soll, hat in der Krypto-Community für Aufsehen gesorgt. Diese Änderung betrifft die umstrittene OP_RETURN-Funktion, die es ermöglicht, Daten auf der Bitcoin-Blockchain zu speichern.
Die geplante Erhöhung des Datenlimits auf der Bitcoin-Blockchain durch das Bitcoin Core 30 Update hat in der Krypto-Community für erhebliche Diskussionen gesorgt. Die OP_RETURN-Funktion, die bisher auf 80 Bytes beschränkt war, wird künftig bis zu 4 Megabyte Daten pro Ausgabe speichern können. Diese Änderung wurde von der Bitcoin Core-Entwicklerin Gloria Zhao auf GitHub angekündigt und hat sowohl Befürworter als auch Kritiker auf den Plan gerufen.
Die Entscheidung, das Datenlimit zu erhöhen, wurde von 31 Bitcoin Core-Entwicklern unterstützt, die am 5. Mai eine Erklärung unterzeichneten, die die Entfernung der bisherigen Begrenzung befürwortet. Die OP_RETURN-Funktion, die im vergangenen Jahr durch den Ordinals-Trend an Popularität gewann, ermöglicht es Nutzern, eine Vielzahl von Daten, von NFT-ähnlichen Sammlungen bis hin zu den afghanischen Kriegstagebüchern von WikiLeaks, auf der Blockchain zu speichern.
Diese Änderung hat jedoch auch eine konservative Fraktion innerhalb der Bitcoin-Community verärgert, die argumentiert, dass nicht-finanzielle Daten die Blockchain mit Spam überfluten und die Hauptfunktion von Bitcoin, nämlich Peer-to-Peer-Transaktionen, beeinträchtigen könnten. Alexander Lin, Mitbegründer der Krypto-Investmentfirma Reforge, äußerte auf X seine Bedenken und bezeichnete die Erhöhung des Datenlimits als einen „schrecklichen Fehler“, der das Risiko für Bitcoins Eigenschaft als „sound money“ erhöhen könnte.
Auf der anderen Seite sehen einige Bitcoin-Entwickler, darunter der Hauptautor des Vorschlags, Peter Todd, in der Erhöhung des Datenlimits eine Chance, die Nutzungsmöglichkeiten von Bitcoin über den Finanzsektor hinaus zu erweitern. In der GitHub-Erklärung betonte Zhao, dass die Bitcoin Core-Entwickler einen eher zurückhaltenden Ansatz bevorzugen und den Nutzern die Freiheit lassen wollen, die Blockchain nach ihren Vorstellungen zu nutzen.
Dennoch hat die Entscheidung auch zu Frustration geführt. Dennis Porter, CEO des Satoshi Action Fund, äußerte seine Enttäuschung über die Entwicklung und erklärte, dass er die Unterstützung für die Bitcoin Core-Entwicklung einstellen werde. Jason Hughes, Vizepräsident der Bitcoin-Mining-Firma Ocean, deutete an, dass er sich möglicherweise aus der Bitcoin-Industrie zurückziehen könnte.
Seit der Einführung des Vorschlags MPR #32406 am 28. April hat Bitcoin Core Marktanteile verloren. Die Dominanz der Bitcoin Core-Software bei den Bitcoin-Nodes ist von etwa 98 % auf etwas über 88 % gesunken, während der Bitcoin Knots-Client fast den gesamten verlorenen Marktanteil übernommen hat. Bitcoin-Kommentator Matthew R. Kratter warnte, dass die Entscheidung, das Datenlimit zu erhöhen, langfristige Probleme für Bitcoin Core verursachen könnte und seine Dominanz in den nächsten ein bis drei Jahren auf 20-30 % sinken könnte.
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