British American Tobacco setzt auf Nikotinbeutel für Wachstum in den USA

LONDON (IT BOLTWISE) – British American Tobacco (BAT) hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Der Konzern erwartet nun ein Wachstum von 1 bis 2 Prozent, angetrieben durch die steigende Beliebtheit von Nikotinbeuteln in den USA. Diese Produkte, die diskret hinter die Lippe geklemmt werden, gewinnen besonders in mehreren Bundesstaaten an Popularität und sprechen neue Kundengruppen an.

Die Entscheidung von British American Tobacco (BAT), verstärkt auf Nikotinbeutel zu setzen, markiert einen strategischen Wandel in der Tabakindustrie. Diese Produkte, die als rauchfreie Alternative zu herkömmlichen Zigaretten gelten, erfreuen sich in den USA wachsender Beliebtheit. BAT-CEO Tadeu Marroco betont die positive Entwicklung in den USA, wo die Nachfrage nach diesen aromatisierten Beuteln deutlich anzieht.

Im Jahr 2024 verzeichnete BAT in den USA ein Umsatzwachstum von über 200 Prozent mit Nikotinbeuteln, was den weltweiten Umsatz auf 790 Millionen Pfund ansteigen ließ. Im Vergleich dazu lag der Gesamtumsatz mit tabakfreien Alternativen bei 3,4 Milliarden Pfund, während der Umsatz aus klassischem Tabakverkauf 21 Milliarden Pfund erreichte. Diese Zahlen verdeutlichen das Potenzial der neuen Produktkategorie.

Analysten der Citigroup schätzen die Bruttomarge der Nikotinbeutel auf etwa 75 Prozent, was deutlich über den 60 Prozent bei herkömmlichen Zigaretten liegt. Diese hohe Marge macht die Beutel zu einem attraktiven Konsumformat für viele Verbraucher. BAT hat im vergangenen Jahr eine neue, stärkere Produktgeneration eingeführt, um den Marktanteil weiter auszubauen.

Gleichzeitig sieht sich die Branche mit Herausforderungen konfrontiert. Unregulierte Einweg-E-Zigaretten stellen ein Risiko dar, insbesondere in Nordamerika, wo illegale Importe den Markt überschwemmen. In Großbritannien wurde kürzlich ein Verbot solcher Produkte eingeführt. BAT hofft auf strengere Regulierungen durch die neue US-Administration, um den Markt für legale Vape-Produkte zu stabilisieren.

Der Druck zum Wandel ist hoch, da die Tabaknutzung weltweit seit dem Jahr 2000 um mehr als 50 Prozent gesunken ist. Wettbewerber wie Philip Morris International haben bereits einen größeren Anteil ihres Umsatzes auf tabakfreie Produkte umgeschichtet. BAT hingegen hat erst kürzlich begonnen, diesen Weg verstärkt zu verfolgen, was auf die Übernahme von Reynolds American im Jahr 2017 zurückzuführen ist.

Die Zukunft von BAT hängt maßgeblich von der erfolgreichen Etablierung rauchfreier Produkte ab. Die steigende Nachfrage nach Nikotinbeuteln in den USA könnte ein entscheidender Faktor für das zukünftige Wachstum des Unternehmens sein. Die Branche beobachtet gespannt, wie sich BAT in diesem sich schnell verändernden Markt positioniert.

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