SINGAPUR / LONDON (IT BOLTWISE) – Canaan Inc., ein führender Hersteller von Bitcoin-Mining-Hardware, hat angekündigt, sein Geschäft mit KI-Chips einzustellen, um sich stärker auf seine Kernkompetenzen im Bereich der Kryptowährungen zu konzentrieren.

Die Entscheidung von Canaan Inc., sich aus dem Geschäft mit KI-Chips zurückzuziehen, markiert einen bedeutenden Strategiewechsel für das Unternehmen. Trotz des wachsenden Trends, dass Bitcoin-Miner ihre Einnahmequellen durch KI-bezogene Geschäfte diversifizieren, hat Canaan erkannt, dass der Wettbewerb in der KI-Chip-Entwicklung für kleinere Unternehmen zu intensiv und kostspielig ist. Diese Erkenntnis führte zu der Entscheidung, sich wieder auf das Kerngeschäft des Bitcoin-Minings zu konzentrieren.
Der CEO von Canaan, Nangeng Zhang, betonte, dass die Stärkung der eigenen Position im Bereich der Krypto-Infrastruktur und des Bitcoin-Minings der strategisch sinnvollste Weg sei. Diese Entscheidung folgt auf eine längere Phase der Überprüfung und Evaluierung des KI-Geschäfts, die bereits im März 2022 begann. Damals wurden verschiedene Optionen in Betracht gezogen, darunter der Verkauf oder die vollständige Schließung der KI-Sparte.
Die KI-Abteilung von Canaan erzielte im Jahr 2024 lediglich Einnahmen in Höhe von etwa 900.000 US-Dollar, was im Vergleich zu den Gesamteinnahmen von 88,8 Millionen US-Dollar einen geringen Anteil darstellt. Zudem verursachte die Abteilung 15 % der betrieblichen Gesamtausgaben des Unternehmens. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das KI-Geschäft nicht mit den langfristigen Zielen von Canaan übereinstimmt.
Bekannt ist Canaan vor allem für seine Avalon-Mining-Rigs, die zu den frühesten Marken von ASIC-Minern (Application-Specific Integrated Circuit) für Bitcoin gehören. Seit dem Börsengang an der Nasdaq im Jahr 2019 hat das Unternehmen kontinuierlich an der Entwicklung von Mining-Hardware gearbeitet und sein Angebot um Selbst-Mining und Verbraucherprodukte erweitert.
Die Entscheidung, sich aus dem KI-Geschäft zurückzuziehen, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem viele Mining-Unternehmen und Chip-Hersteller verstärkt auf „Made in America“-Produkte setzen, insbesondere nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Analysten wie Mark Palmer von Benchmark haben darauf hingewiesen, dass die Aktien von Canaan das Potenzial der Expansion der Selbst-Mining-Aktivitäten des Unternehmens, insbesondere in den USA, noch nicht vollständig widerspiegeln.
Am Montag verzeichneten die Aktien von Canaan einen leichten Rückgang, während die breiteren Märkte für digitale Vermögenswerte und Aktien überwiegend positiv waren. Im bisherigen Jahresverlauf sind die Aktien von Canaan um 71 % gefallen, während ein Bitcoin-Mining-ETF, WGMI, um etwa 20 % zurückging.

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