BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bedeutenden Schritt zur Stärkung des Verbraucherschutzes hat das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz einen neuen Gesetzesentwurf vorgestellt. Dieser zielt darauf ab, Bankkunden besser vor den Risiken überzogener Konten zu schützen.
Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz hat kürzlich einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, der darauf abzielt, die Rechte von Bankkunden zu stärken, insbesondere im Umgang mit Dispokrediten. Diese Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die finanzielle Belastung durch hohe Dispozinsen für viele Verbraucher eine erhebliche Herausforderung darstellt. Der Entwurf sieht vor, dass Banken künftig eine Kündigungsfrist von mindestens zwei Monaten einhalten müssen, bevor sie Maßnahmen gegen Schuldner ergreifen können.
Ein zentrales Element des Entwurfs ist die Einführung einer Regelung, die es Kreditnehmern ermöglicht, ihre Schulden in zwölf gleichen Monatsraten zu tilgen. Diese Maßnahme soll den Schuldnern mehr Flexibilität und Planungssicherheit bieten. Trotz der hohen Zinsen, die mit Dispokrediten verbunden sind, bleibt dieser Kredittyp für viele Menschen ein unverzichtbares Mittel, um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken.
Interessanterweise enthält der Entwurf keine neuen Bestimmungen zur Regulierung der Dispozinsen selbst. Die Justizministerin Stefanie Hubig betonte die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zu finden, um die Verfügbarkeit solcher Kredite nicht unnötig einzuschränken. Parallel dazu plant das Ministerium, die EU-Verbraucherschutzrichtlinie in nationales Recht zu überführen, um einen umfassenderen Schutzrahmen zu schaffen.
Auf Verbraucherebene bringt der Entwurf auch neue Vorgaben für unentgeltliche Kredite und Kleindarlehen unter 200 Euro sowie für „Buy-now-pay-later“-Systeme. Ein kurzes Informationsblatt soll sowohl Käufer als auch Anbieter über die wesentlichen Aspekte dieser Kredite informieren und so eine Überforderung verhindern. Diese Maßnahmen werden von der Verbraucherzentrale Bundesverband positiv bewertet, da sie insbesondere die Überschuldung junger Menschen verhindern sollen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Entwurfs ist das Verbot der Berücksichtigung problematischer Daten, wie Informationen aus sozialen Netzwerken oder Gesundheitsdaten, bei der Kreditwürdigkeitsprüfung. Dies soll sicherstellen, dass die Kreditvergabe auf soliden und fairen Grundlagen basiert. Ministerin Hubig unterstreicht die Dringlichkeit eines verbraucherfreundlichen Kreditmarktes, der unnötigen Bürokratismus vermeidet und unüberlegte Kreditaufnahmen verhindert.
Dennoch gibt es Uneinigkeit über die neue Vorgabe, dass für Kreditabschlüsse zukünftig die einfache Textform ausreichen soll. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen plädiert weiterhin für die Beibehaltung der Schriftform, um voreilige Entscheidungen zu vermeiden, die zu einer unüberwindbaren Schuldenlast führen könnten.
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