CoinDCX setzt auf White-Hat-Hacker zur Wiederherstellung nach 44-Millionen-Dollar-Hack

MUMBAI / LONDON (IT BOLTWISE) – Die indische Kryptowährungsbörse CoinDCX hat nach einem massiven Hack, bei dem 44 Millionen US-Dollar gestohlen wurden, eine Belohnung für White-Hat-Hacker ausgelobt, um die gestohlenen Gelder zurückzuholen.

Die Kryptowährungsbranche steht erneut im Fokus, nachdem CoinDCX, eine führende indische Börse, Opfer eines massiven Hacks wurde. Am vergangenen Freitag wurden interne Konten, die für die Liquiditätsbereitstellung genutzt werden, kompromittiert, was zu einem Verlust von 44 Millionen US-Dollar führte. Bemerkenswert ist, dass die Gelder der Nutzer unberührt blieben, was das Vertrauen in die Plattform teilweise aufrechterhält.

In einer entschlossenen Reaktion hat CoinDCX-CEO Sumit Gupta ein Belohnungsprogramm für White-Hat-Hacker ins Leben gerufen. Diese ethischen Hacker können bis zu 25 % der wiederhergestellten Gelder als Belohnung erhalten, wenn sie helfen, die gestohlenen Mittel zurückzuverfolgen und zurückzuholen. Gupta betonte, dass es wichtiger sei, die Angreifer zu identifizieren und zu fassen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern, als die Gelder selbst zurückzuerlangen.

Der Vorfall bei CoinDCX ist nicht der erste seiner Art. Bereits im Vorjahr wurde die indische Börse WazirX Opfer eines Hacks, bei dem über 230 Millionen US-Dollar gestohlen wurden. Diese Vorfälle sind jedoch im Vergleich zu dem Rekordverlust von 1,4 Milliarden US-Dollar bei der Bybit-Börse im Februar 2024 relativ gering. Solche Ereignisse unterstreichen die anhaltende Verwundbarkeit zentralisierter Plattformen gegenüber ausgeklügelten Angriffen.

Michael Pearl, Vizepräsident der GTM-Strategie bei der Blockchain-Sicherheitsfirma Cyvers, sieht in den jüngsten Hacks eine deutliche Erinnerung daran, dass zentralisierte Plattformen nach wie vor Hauptziele für Angriffe sind. Er betont, dass über 65 % der Verluste im Web3-Bereich im zweiten Quartal 2024 auf Vorfälle im Zusammenhang mit zentralisierten Börsen zurückzuführen sind. Pearl fordert die Börsen auf, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und präventive Lösungen wie Echtzeit-Wallet-Überwachung zu implementieren.

Ein möglicher Ansatz zur Vermeidung solcher Vorfälle könnte die Offchain-Transaktionsvalidierung sein. Diese Methode ermöglicht es, Blockchain-Transaktionen in einer Offchain-Umgebung zu simulieren und zu validieren, bevor sie auf der Hauptkette ausgeführt werden. Solche präventiven Maßnahmen könnten laut Pearl bis zu 99 % aller Krypto-Hacks und Betrügereien verhindern.

Die jüngsten Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit verbesserter Sicherheitsmaßnahmen in der Kryptowährungsbranche. Während CoinDCX daran arbeitet, die gestohlenen Gelder zurückzuerlangen, bleibt die Frage, wie die Branche als Ganzes ihre Sicherheitsprotokolle stärken kann, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Die Zusammenarbeit mit White-Hat-Hackern könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um die Sicherheit und das Vertrauen in Kryptowährungsplattformen zu erhöhen.

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