David Steiner wird neuer Postmaster General der USPS

WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ernennung von David Steiner zum neuen Postmaster General der United States Postal Service (USPS) hat in den USA für Aufsehen gesorgt. Als ehemaliges Vorstandsmitglied von FedEx und ehemaliger CEO von Waste Management Inc. bringt Steiner eine Fülle von Erfahrungen aus der Privatwirtschaft mit, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Zukunft der USPS birgt.

Die Entscheidung, David Steiner zum neuen Postmaster General der USPS zu ernennen, hat in den USA eine Welle von Reaktionen ausgelöst. Steiner, der zuvor im Vorstand von FedEx tätig war, wird von einigen als eine strategische Wahl angesehen, um die finanziellen Probleme der USPS anzugehen. Kritiker befürchten jedoch, dass seine Ernennung die Pläne der Trump-Administration zur Privatisierung der USPS beschleunigen könnte.

Steiner, der auch als Präsident und CEO von Waste Management Inc. tätig war, übernimmt die Leitung der USPS in einer Zeit erheblicher finanzieller Unsicherheiten. Die USPS verzeichnete im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von 3,3 Milliarden US-Dollar, was die Notwendigkeit einer umfassenden Reform unterstreicht. Steiner betonte in einer Erklärung seine Bewunderung für den öffentlichen Dienst und die Geschäftsmotivation der USPS und versprach, die Unabhängigkeit der Behörde zu wahren.

Die Ernennung Steiners wurde von einigen demokratischen Abgeordneten und Gewerkschaftsführern kritisch betrachtet. Sie äußerten Bedenken, dass seine Verbindung zu FedEx, einem direkten Konkurrenten der USPS, zu einem Interessenkonflikt führen könnte. Präsident Trump hatte zuvor angedeutet, dass seine Regierung eine umfassende Umstrukturierung der USPS in Betracht ziehen könnte, möglicherweise in Form einer Fusion mit privaten Unternehmen.

Die Möglichkeit einer Privatisierung der USPS wird von vielen als Bedrohung für die Postdienste in ländlichen Gebieten angesehen, wo private Unternehmen weniger profitabel arbeiten könnten. Mark Dimondstein, Präsident der American Postal Workers Union, äußerte Bedenken, dass eine solche Entwicklung zu schlechterem Service und höheren Preisen führen könnte.

Die Führung der USPS verteidigte die Wahl Steiners und hob seine Erfolge bei Waste Management hervor, wo er bedeutende Veränderungen umsetzte und starke finanzielle Ergebnisse erzielte. Steiner wird vor seinem Amtsantritt aus dem Vorstand von FedEx ausscheiden, um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden.

Steiners Ernennung folgt auf den Rücktritt von Louis DeJoy, der fast fünf Jahre als Postmaster General tätig war. DeJoy hatte einen 10-Jahres-Plan zur Umstrukturierung der USPS überwacht, der jedoch die finanziellen Probleme der Behörde nicht lösen konnte. Die USPS ist gesetzlich verpflichtet, sich selbst zu finanzieren und erhält in der Regel keine staatlichen Zuschüsse für Betriebsausgaben.

Obwohl Gewerkschaftsführer optimistisch sind, dass der Umstrukturierungsplan langfristig positive Ergebnisse bringen könnte, äußerten sie auch Bedenken über den Rückgang der Servicequalität. Im Geschäftsjahr 2024 wurden nur 81 Prozent der Briefe und Postkarten der ersten Klasse pünktlich zugestellt, was unter dem Ziel der Behörde von 92 Prozent liegt.

FedEx lobte die Ernennung Steiners und betonte, dass die USPS nach denselben Regeln wie private Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden sollte. Frederick W. Smith, Gründer und Executive Chairman von FedEx, bezeichnete Steiner als herausragenden Manager, der die USPS in einer kritischen Zeit übernehmen wird.

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