Deutsche Bahn und EVG: Tarifverhandlungen vor entscheidender Phase

BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stehen vor einer entscheidenden Phase. Beide Parteien haben sich bis zum kommenden Sonntag Zeit gegeben, um eine Einigung zu erzielen. Sollte dies nicht gelingen, drohen Arbeitskampfmaßnahmen, die die bevorstehende Bundestagswahl beeinflussen könnten.

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben eine kritische Phase erreicht. Beide Seiten stehen unter erheblichem Druck, eine Einigung zu erzielen, da ein Scheitern der Gespräche zu Arbeitskampfmaßnahmen führen könnte, die insbesondere im Vorfeld der Bundestagswahl im April von Bedeutung wären.

Die Verhandlungen betreffen rund 192.000 Mitarbeitende der Deutschen Bahn, und die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung von 7,6 Prozent sowie zusätzlich 2,6 Prozent für Schichtarbeit. Diese Forderungen beinhalten auch die Möglichkeit, Teile des Zusatzgeldes in freie Tage umzuwandeln, sowie eine Jobgarantie bis 2027.

Die Deutsche Bahn hat ein Gegenangebot unterbreitet, das eine sukzessive Erhöhung um 7,9 Prozent für Schichtarbeiter vorsieht. Diese Angebote zeigen, wie komplex die Tariffragen sind, die derzeit auf dem Tisch liegen. Die Friedenspflicht, die bis Ende März andauert, verhindert derzeit noch Warnstreiks, aber die Wahrscheinlichkeit von Arbeitsniederlegungen steigt bei einem Misserfolg der Verhandlungen.

Ein weiterer Faktor, der die Verhandlungen beeinflusst, ist die politische Situation in Deutschland. Die Aussicht auf einen möglichen CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Verhandlungsrunde beschleunigt, da seine Pläne zur Trennung von Netz und Betrieb bei der Deutschen Bahn auf Widerstand der Gewerkschaft stoßen.

Die EVG hat klargestellt, dass ein Arbeitskampf eine realistische Option ist, sollte keine Einigung erzielt werden. Dies würde nicht nur den Bahnverkehr beeinträchtigen, sondern auch die politische Landschaft vor der Bundestagswahl beeinflussen. Die künftige Ausrichtung der Deutschen Bahn steht auf dem Spiel, und die Verhandlungen könnten weitreichende Folgen für die Infrastruktur und den Betrieb des Unternehmens haben.

Die Sitzung des EVG-Bundesvorstands zeigt, wie angespannt die Situation ist. Beide Seiten müssen nun Kompromisse finden, um eine Eskalation zu vermeiden. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um eine Lösung zu finden, die sowohl den Anforderungen der Mitarbeitenden als auch den wirtschaftlichen Interessen der Deutschen Bahn gerecht wird.

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