BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der akute Mangel an Sozialwohnungen in Deutschland hat den Deutschen Mieterbund dazu veranlasst, ein umfangreiches Investitionsprogramm zu fordern. Die Anzahl der Sozialwohnungen hat sich seit 2006 dramatisch verringert, was zu einem erheblichen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geführt hat.
Der Deutsche Mieterbund (DMB) hat angesichts des drastischen Rückgangs von Sozialwohnungen in Deutschland Alarm geschlagen. Seit 2006 hat sich die Anzahl der verfügbaren Sozialwohnungen nahezu halbiert, was die Dringlichkeit eines umfassenden Investitionsprogramms unterstreicht. Derzeit stehen etwa 1,1 Millionen Sozialwohnungen einem Bedarf von über elf Millionen berechtigten Mieterhaushalten gegenüber, was die Schwere der Situation verdeutlicht.
Um diesem Missstand entgegenzuwirken, fordert der DMB von Bund und Ländern, jährlich 12,5 Milliarden Euro in den Bau von Sozial- und bezahlbaren Mietwohnungen zu investieren. Diese Investitionen sollen nicht nur den akuten Bedarf decken, sondern auch langfristig zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes beitragen. Der Vorschlag wird auf dem 71. Deutschen Mietertag in Rostock-Warnemünde intensiv diskutiert, wobei 400 Delegierte über mögliche Beschlüsse beraten.
Ein weiterer zentraler Punkt des Mieterbundes ist die Forderung nach einer Senkung oder dem vollständigen Wegfall der Mehrwertsteuer für den Neubau von Sozialwohnungen. Derzeit werden jährlich rund 25.000 neue geförderte Wohnungen gebaut, jedoch verlieren gleichzeitig 65.000 Wohnungen ihren Status als Sozialwohnung. Dies führt zu einem jährlichen Nettoverlust von etwa 40.000 Sozialwohnungen.
Um den Bestand an Sozialwohnungen bis zum Jahr 2030 auf zwei Millionen zu erhöhen, sieht der DMB die Notwendigkeit, jährlich 100.000 neue, dauerhaft gebundene Sozialwohnungen zu schaffen. Diese ambitionierten Ziele erfordern nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch politische Unterstützung und eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Der Deutsche Mieterbund, der über Landesverbände und örtliche Mietervereine mehr als 300 Organisationen vereint, erhebt klare Forderungen an die Bundespolitik. Diese sollen dazu beitragen, den bestehenden sozialen Wohnungsbedarf zu adressieren und langfristig eine nachhaltige Lösung für den Wohnungsmarkt zu finden.
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