Die Abhängigkeit der USA von Elon Musk für den Zugang zum Weltraum

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vereinigten Staaten haben sich zunehmend auf SpaceX, das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk, für den Zugang zum Weltraum verlassen. Diese Abhängigkeit wird durch die jüngsten Spannungen zwischen Musk und der US-Regierung auf die Probe gestellt.

Die Vereinigten Staaten haben sich in den letzten Jahren stark auf SpaceX verlassen, um ihre Raumfahrtziele zu erreichen. SpaceX, bekannt für seine bemannten Missionen zur Internationalen Raumstation und das ehrgeizige Starship-Programm, hat sich als unverzichtbarer Partner für die USA etabliert. Diese Partnerschaft steht jedoch vor Herausforderungen, da die Spannungen zwischen SpaceX-Gründer Elon Musk und der US-Regierung zunehmen.

Während der Obama-Administration spielte SpaceX eine entscheidende Rolle bei der Neuausrichtung der US-Raumfahrtstrategie. Lori Garver, die damalige stellvertretende NASA-Administratorin, förderte aktiv die Zusammenarbeit mit SpaceX. Damals kämpfte das Unternehmen noch darum, sich als zuverlässiger Anbieter von Satellitenstarts zu etablieren. Doch mit der Entwicklung der Falcon-Raketen änderte sich das Bild grundlegend.

Die Einführung eines innovativen Systems zur sanften Landung und Wiederverwendung der Raketenstufen durch SpaceX führte zu einer Erhöhung der Startfrequenz und einer Senkung der Kosten. Diese Fortschritte machten SpaceX zu einem attraktiven Partner für das Pentagon, das zunehmend auf die erhöhte Startkapazität und die niedrigeren Kosten von SpaceX setzte.

Heute dominiert SpaceX sowohl den US-amerikanischen als auch den globalen Startmarkt. Laut BryceTech, einem privaten Analyseunternehmen, führte SpaceX im vergangenen Jahr 83 % aller weltweiten Raumfahrzeugstarts durch. Auch das US-Verteidigungsministerium verlässt sich stark auf den globalen Satelliten-Internetdienst Starlink von SpaceX, der von etwa 50 militärischen Kommandos genutzt wird.

Die Abhängigkeit von SpaceX birgt jedoch Risiken. Der Konflikt zwischen Musk und der US-Regierung könnte die Zusammenarbeit gefährden. Musk hat bereits angedroht, die Dragon-Kapsel, das derzeit einzige amerikanische Transportmittel zur Raumstation, außer Dienst zu stellen. Dies könnte die USA zwingen, wieder auf russische Sojus-Raketen zurückzugreifen, was angesichts der aktuellen geopolitischen Lage riskant wäre.

Die Zukunft der US-Raumfahrt hängt auch von der Entwicklung des Starship-Programms ab, das im Zentrum der Bemühungen steht, Astronauten im Rahmen des Artemis-Programms der NASA zum Mond zurückzubringen. Doch das Starship hat bereits mehrere Start- und Wiedereintrittsfehler erlebt, was die Erreichung der Mondlandungsziele bis 2027 in Frage stellt.

Als Alternative könnte die NASA auf das Blue Moon-Landemodul von Jeff Bezos’ Blue Origin zurückgreifen. Doch auch Blue Origin steht noch vor erheblichen Entwicklungsherausforderungen. Trotz der Spannungen zwischen Musk und der US-Regierung bleibt SpaceX ein zentraler Akteur in der US-Raumfahrtstrategie.

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