Elterliche Stolz- und Ehrfurchtsgefühle steigern das Wohlbefinden

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue psychologische Forschungsergebnisse zeigen, dass Momente des Stolzes und der Ehrfurcht, die Eltern gegenüber ihren Kindern empfinden, nicht nur emotional bedeutsam, sondern auch psychologisch lohnend sind.

Eltern erleben häufig intensive emotionale Momente, die ihr Wohlbefinden erheblich steigern können. Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat herausgefunden, dass Stolz und Ehrfurcht, die Eltern in Bezug auf ihre Kinder empfinden, mit einer erhöhten Lebenszufriedenheit und einer Reduzierung negativer Emotionen verbunden sind. Diese emotionalen Höhenflüge tragen dazu bei, dass sich die Herausforderungen der Elternschaft lohnender anfühlen.

Die Forscher interessierten sich besonders dafür, wie positive Emotionen, die spezifisch mit der Elternschaft verbunden sind, zur psychologischen Gesundheit der Eltern beitragen können. Während frühere Studien sich oft auf die Belastungen und Anforderungen des Elternseins konzentrierten, wurde den emotionalen Belohnungen bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Stolz und Ehrfurcht wurden ausgewählt, da sie häufig in der Elternschaft auftreten und unterschiedliche psychologische Ausrichtungen widerspiegeln: Stolz ist in der Regel selbstbezogen und mit Leistung verbunden, während Ehrfurcht eher auf andere fokussiert ist und mit Staunen und Verbundenheit einhergeht.

Princeton Chee, ein Doktorand an der University of Rochester, betont, dass die positiven Seiten der Elternschaft oft übersehen werden. Er fragt sich, warum so viele Menschen trotz der bekannten Herausforderungen Eltern werden wollen. Die Forschung zeigt, dass Stolz und Ehrfurcht nicht nur das Leben der Eltern bereichern, sondern auch die Beziehung zu ihren Kindern stärken können.

In drei verschiedenen Studien untersuchten die Forscher die Auswirkungen dieser Emotionen auf das Wohlbefinden der Eltern. Eine Umfrage mit 505 Eltern zeigte, dass Stolz mit einer höheren Lebenszufriedenheit und weniger negativen Emotionen verbunden ist, während Ehrfurcht zusätzlich zu einem größeren Sinn und einer reicheren psychologischen Erfahrung beiträgt. Diese Effekte waren unabhängig vom Temperament des Kindes oder dem Geschlecht und Alter der Eltern oder Kinder.

Eine zweite Studie verfolgte 130 Eltern über drei Monate und bestätigte, dass frühere Erfahrungen von Stolz und Ehrfurcht das Wohlbefinden langfristig steigern können. Eine experimentelle Studie mit 261 Eltern zeigte, dass das Erinnern an stolze oder ehrfurchtsvolle Momente das Wohlbefinden im Vergleich zu alltäglichen Erlebnissen signifikant erhöhte.

Die Forscher fanden heraus, dass sowohl Stolz als auch Ehrfurcht mit stärkeren Gefühlen von Liebe und Verbundenheit mit dem Kind sowie einem Gefühl der Selbsttranszendenz verbunden sind. Interessanterweise war Ehrfurcht auch mit der Wahrnehmung verbunden, dass die Zeit langsamer vergeht, was Eltern helfen kann, den Moment intensiver zu erleben.

Die Studie hebt hervor, dass Kinder oft Quellen von Stolz und Ehrfurcht sind, sei es durch ihre Talente, ihr persönliches Wachstum oder durch gemeinsame Momente der Liebe und Freundlichkeit. Diese Emotionen machen die Elternschaft nicht nur erfüllender, sondern helfen auch, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen.

Obwohl die Forschung viele positive Aspekte aufzeigt, gibt es auch Einschränkungen. So wurde beispielsweise der langfristige Einfluss von Ehrfurcht auf die psychologische Vielfalt nicht untersucht. Zukünftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, wie diese emotionalen Erfahrungen der Eltern auch die Kinder beeinflussen und möglicherweise positive Effekte innerhalb der Familie auslösen können.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!