Eskalation in Gaza: Israelische Angriffe und humanitäre Krise

GAZA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen in Gaza haben erneut die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich gezogen. Inmitten einer ohnehin angespannten Lage eskalieren die Konflikte weiter, was zu einer humanitären Krise führt.

Die jüngsten Berichte aus Gaza zeichnen ein düsteres Bild der aktuellen Lage. Israelische Streitkräfte haben nach Angaben von Augenzeugen und medizinischem Personal 23 Palästinenser getötet, nachdem sie das Feuer auf Menschenmengen eröffnet hatten, die sich in der Nähe einer Hilfsverteilungsstelle versammelt hatten. Diese Vorfälle ereigneten sich in einem von der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) betriebenen Zentrum, das von den USA und Israel unterstützt wird.

Ein Sprecher des al-Awda-Krankenhauses in Nuseirat bestätigte, dass 23 Leichen und mehr als 100 Verletzte eingeliefert wurden. Bilder aus dem Krankenhaus zeigen die dramatische Situation, mit Leichen, die auf dem Boden liegen. Die israelische Armee hat bisher keine Stellungnahme zu den Vorfällen abgegeben.

Seit Ende Mai, als die GHF die meisten Hilfslieferungen in Gaza übernahm, sind laut dem von der Hamas geführten Gesundheitsministerium über 400 Palästinenser bei ähnlichen Vorfällen ums Leben gekommen. Diese Übernahme erfolgte, nachdem Israel eine dreimonatige Blockade verhängt hatte, die das Gebiet an den Rand einer Hungersnot brachte.

In vielen Fällen berichten Zeugen, dass israelische Truppen das Feuer eröffneten, obwohl es auch Berichte über lokale bewaffnete Männer gibt, die auf Menschen schossen. Am Donnerstag wurden mindestens 12 Palästinenser von israelischen Kräften getötet, während sie auf Hilfe warteten. Die GHF bestritt, dass es in der Nähe ihrer Standorte zu Vorfällen gekommen sei.

Die israelische Armee erklärte gegenüber Reuters, dass „Verdächtige“ versucht hätten, sich den Truppen im Gebiet von Netzarim zu nähern, und dass Soldaten Warnschüsse abgegeben hätten. Man sei sich keiner Verletzungen bewusst.

In einem separaten Angriff am Freitag berichtete ein Sanitäter des Palästinensischen Roten Halbmonds, dass 11 Palästinenser bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus in der al-Ma’sar-Region westlich von Deir al-Balah getötet wurden. Augenzeugen berichteten, dass israelische Kampfflugzeuge ein zweistöckiges Haus der Familie Ayash getroffen hätten.

Hamas-geführte Zivilschutzbeamte berichten, dass Israel in den letzten Tagen eine Welle tödlicher Luftangriffe auf Gaza durchgeführt hat, die mit einer Eskalation zwischen Israel und Iran zusammenfielen. Mindestens 77 Palästinenser seien bei diesen Angriffen getötet worden, die sich stark auf das Shati-Gebiet in West-Gaza-Stadt konzentrierten.

Lokale Quellen spekulieren, dass die erneuten Angriffe mit der gezielten Bekämpfung von Hamas-Sicherheitselementen zusammenhängen könnten, die kürzlich in Teilen von Gaza wieder aufgetaucht sind, um die Kontrolle inmitten eines Zusammenbruchs von Recht und Ordnung wiederherzustellen.

Die israelische Militärkampagne in Gaza ist eine Reaktion auf den von der Hamas geführten Angriff auf Südisrael am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln genommen wurden. Seitdem sind laut dem von der Hamas geführten Gesundheitsministerium mindestens 55.706 Menschen in Gaza getötet worden, darunter mehr als 15.000 Kinder.

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