Europa und Japan stärken Verteidigungskooperation mit neuem Kampfjet-Projekt

LONDON (IT BOLTWISE) – Die strategische Partnerschaft zwischen Europa und Japan zur Entwicklung eines neuen Kampfjets markiert einen bedeutenden Schritt in der Verteidigungskooperation und zielt darauf ab, die Abhängigkeit von US-Technologie zu verringern.

Die jüngste Genehmigung der Europäischen Kommission für ein Joint Venture zwischen BAE Systems, Leonardo und der Japan Aircraft Industrial Enhancement Company ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung eines neuen Kampfjets. Dieses Projekt, das Teil des Global Combat Air Programme (GCAP) ist, soll bis 2035 ein flugfähiges Kampfflugzeug liefern. Die Initiative, die 2022 ins Leben gerufen wurde, gilt als eines der ambitioniertesten Verteidigungsprojekte weltweit und zielt darauf ab, die technologische Souveränität zu stärken und sicherheitspolitische Risiken aus Russland und China strategisch zu adressieren.

Das Joint Venture, das seinen Sitz im Vereinigten Königreich haben wird, stellt eine strategische Antwort auf die Dominanz der USA im Bereich der Kampfflugzeugtechnologie dar. Mit der Beteiligung Japans an diesem ursprünglich europäischen Projekt wird die geopolitische Reichweite des Vorhabens unterstrichen, was eine neue Qualität der transkontinentalen Verteidigungskooperation markiert.

Die Europäische Kommission hat klargestellt, dass das Vorhaben keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken aufwirft, was ein klares Signal der EU ist, Kooperationen auch mit Partnern außerhalb des Binnenmarkts zu ermöglichen. Dies wird durch den neuen Verteidigungsfonds der Union unterstützt, der es ermöglicht, Drittstaaten wie Großbritannien und Japan einzubinden, sofern entsprechende Abkommen geschlossen werden.

Für das Vereinigte Königreich ist das Projekt ein zentraler Baustein in der langfristigen Neuausrichtung seiner Streitkräfte. Die britische Regierung hat ein milliardenschweres Modernisierungsprogramm angekündigt, das neben dem GCAP auch Investitionen in neue U-Boote, Langstreckenwaffen und Munitionskapazitäten umfasst.

Insbesondere nach der Präsidentschaft Donald Trumps, die traditionelle Sicherheitsgarantien wiederholt infrage stellte, wächst in Europa und Asien das Bestreben, sich verteidigungspolitisch unabhängiger von Washington aufzustellen. Die Allianz zwischen Europa und Japan könnte somit als Modell für zukünftige Kooperationen dienen, die auf technologische Unabhängigkeit und strategische Sicherheit abzielen.

Die Entwicklung eines neuen Kampfjets als Alternative zum US-amerikanischen F-35-Nachfolger ist nicht nur ein technologisches, sondern auch ein politisches Signal. Es zeigt, dass Europa und Japan bereit sind, in der Verteidigungstechnologie neue Wege zu gehen und ihre Abhängigkeit von den USA zu reduzieren. Dies könnte langfristig auch Auswirkungen auf die globale Verteidigungsindustrie haben, indem es neue Standards und Technologien etabliert.

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