Globale Bierproduktion: Drei Konzerne dominieren den Markt

LONDON (IT BOLTWISE) – Die weltweite Bierproduktion wird zunehmend von wenigen großen Konzernen dominiert, während traditionelle deutsche Brauereien auf dem globalen Markt nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Die globale Bierindustrie erlebt eine bemerkenswerte Konzentration, bei der drei große Konzerne mehr als die Hälfte des weltweit verkauften Biers produzieren. Diese Entwicklung zeigt, wie sich der Markt in den letzten Jahrzehnten verändert hat, wobei traditionelle Brauereien zunehmend von internationalen Giganten überholt werden. An der Spitze dieser Entwicklung steht der belgische Konzern AB Inbev, der mit Marken wie Beck’s, Budweiser und Corona allein fast ein Drittel des weltweiten Biers produziert. Diese Dominanz wird durch die Übernahme vieler bekannter deutscher Marken verstärkt, die nun unter dem Dach ausländischer Unternehmen operieren.

Die Zahlen des Hopfenhändlers BarthHaas aus Nürnberg verdeutlichen den Rückgang der Bierproduktion der 40 größten Brauereien auf insgesamt 1,64 Milliarden Hektoliter im vergangenen Jahr, was einem leichten Minus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser Rückgänge bleibt die Marktmacht der drei führenden Konzerne ungebrochen. Neben AB Inbev sind es Heineken aus den Niederlanden und China Res. Snow Breweries, die mit 240,7 Millionen bzw. knapp 109 Millionen Hektolitern die Plätze zwei und drei einnehmen.

Deutsche Brauereien, obwohl weltweit bekannt, spielen im globalen Geschäft eine untergeordnete Rolle. Die sechs größten deutschen Brauereigruppen brauten zusammen lediglich 42,5 Millionen Hektoliter, was nur einem Zwanzigstel des Ausstoßes der großen Drei entspricht. Die Radeberger Gruppe ist der größte deutsche Bierkonzern und liegt mit 10,4 Millionen Hektolitern auf Platz 23 der weltweiten Top 40. Weitere deutsche Brauereien wie TCB, Oettinger, Paulaner, Krombacher und Bitburger folgen auf den hinteren Plätzen.

Ein wesentlicher Faktor für die Dominanz der internationalen Konzerne ist die Übernahme vieler deutscher Marken. So werden bekannte Namen wie Franziskaner oder Löwenbräu mittlerweile unter dem Dach von AB Inbev gebraut. Diese Konsolidierungswelle der letzten Jahrzehnte hat den internationalen Braukonzernen ermöglicht, ihre Größenvorteile auch auf dem deutschen Markt auszuspielen.

Für kleinere und mittelgroße Brauereien wächst der Druck, insbesondere durch gestiegene Rohstoff- und Energiekosten, die sie kaum durch Preiserhöhungen ausgleichen können. Dies führt zunehmend zu Betriebsaufgaben oder Fusionen, da viele Brauereien nicht mehr in der Lage sind, im Wettbewerb zu bestehen. Der Deutsche Brauerbund berichtet, dass es 2024 noch knapp 1.500 Brauereien in Deutschland gab, davon gut 620 in Bayern.

Die Zukunft der Bierindustrie wird von der Fähigkeit der kleineren Brauereien abhängen, sich in einem von wenigen großen Konzernen dominierten Markt zu behaupten. Innovationen und Nischenprodukte könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen, um sich von der Masse abzuheben und neue Märkte zu erschließen.

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