Google führt neues Sicherheitsupdate-System für Android ein

MOUNTAIN VIEW / LONDON (IT BOLTWISE) – Google hat die Verteilung von Sicherheitsupdates für Android grundlegend überarbeitet. Mit dem neuen „Risk-Based Update System“ sollen nur noch hochriskante Sicherheitslücken sofort behoben werden, während weniger kritische Patches in quartalsweise erscheinende Updates integriert werden. Diese Umstellung soll die Hersteller entlasten und die Versorgungssicherheit für alle Geräteklassen verbessern.

Google hat im Sommer 2025 eine bedeutende Änderung in der Verteilung von Android-Sicherheitsupdates eingeführt. Das neue „Risk-Based Update System“ (RBUS) zielt darauf ab, die Effizienz und Reaktionsfähigkeit bei der Behebung von Sicherheitslücken zu verbessern. Anstatt wie bisher monatlich eine Vielzahl von Patches zu veröffentlichen, konzentriert sich Google nun auf die sofortige Behebung von Schwachstellen, die als hochriskant eingestuft werden. Diese Strategieänderung soll die Hersteller entlasten und die Sicherheit der Nutzer erhöhen.

Bisher war der Prozess der Sicherheitsupdates für Android starr und vorhersehbar. Jeden Monat veröffentlichte Google ein Android Security Bulletin, das zahlreiche geschlossene Sicherheitslücken auflistete. Die Hersteller erhielten die Informationen und Patches etwa einen Monat im Voraus, um die Updates für ihre Geräte anzupassen. Während einige Hersteller ihre Flaggschiff-Modelle regelmäßig aktualisierten, blieben viele günstigere Geräte oft ohne zeitnahe Updates, was die Sicherheit der Nutzer beeinträchtigte.

Mit dem neuen System werden nur noch Schwachstellen, für die bereits aktive Angriffe existieren, sofort behandelt. Alle anderen Patches werden gesammelt und in umfangreiche Quartals-Updates integriert, die im März, Juni, September und Dezember erscheinen. Diese Umstellung soll den Druck auf die Gerätehersteller reduzieren und eine zuverlässigere Update-Versorgung für das gesamte Geräteportfolio ermöglichen. Besonders Nutzer von Nicht-Premium-Geräten könnten von dieser Maßnahme profitieren.

Experten warnen jedoch, dass der längere Vorlauf für die Quartals-Patches die Gefahr von Informationslecks vergrößern könnte. Sollte eine Sicherheitslücke vorzeitig bekannt werden, hätten Angreifer mehr Zeit, um Schadsoftware zu entwickeln. Zudem könnten alternative Android-Systeme nicht mehr zeitnah mit den offiziellen Sicherheitspatches versorgt werden, da der Quellcode der Patches nun nur noch quartalsweise veröffentlicht wird. Dennoch könnte die Umstellung von Google dazu führen, dass mehr Geräte zuverlässiger mit Updates versorgt werden, auch wenn der Rhythmus für die meisten Patches nun quartalsweise ist.

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