OTTAWA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung einer Digitalsteuer durch Kanada hat zu einem abrupten Ende der Handelsgespräche mit den USA geführt. Präsident Donald Trump reagierte auf die neue Steuer mit der Drohung, Zölle auf kanadische Produkte zu erheben.
Die Entscheidung der kanadischen Regierung, eine Digitalsteuer von 3 % auf die Umsätze großer Internetplattformen mit inländischen Nutzern einzuführen, hat weitreichende geopolitische Konsequenzen. US-Präsident Donald Trump kündigte an, alle Handelsgespräche mit Kanada abzubrechen und drohte mit der Einführung neuer Zölle innerhalb der nächsten Woche. Diese Ankündigung erfolgte unmittelbar nach einem Social-Media-Post von Trump, in dem er die kanadische Steuer als „ungeheuerlich“ bezeichnete.
Die kanadische Regierung bleibt trotz der Drohungen aus den USA standhaft. Premierminister Mark Carney erklärte, dass die komplexen Verhandlungen im Sinne der Kanadier fortgeführt würden. Ein Sprecher des Finanzministeriums bestätigte, dass die erste Zahlungsrunde der Digitalsteuer wie geplant stattfinden werde, ungeachtet der Proteste aus Industrie und Politik.
Die Digitalsteuer zielt auf große Konzerne wie Meta, Amazon und Alphabet ab, die in Kanada jährlich über 20 Millionen CAD an digitalen Umsätzen generieren. Die kanadische Regierung argumentiert, dass diese Maßnahme die Steuerfairness im Land stärken soll. Wirtschaftsverbände wie der Business Council of Canada warnen jedoch vor „drakonischer US-Vergeltung“ und fordern ein Aussetzen der Steuer zur Wiederaufnahme der Gespräche.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Ankündigung Trumps waren unmittelbar spürbar. Der kanadische Dollar fiel kurzfristig um über 0,5 %, und der Leitindex S&P/TSX verlor 0,2 %. Aktien von Unternehmen mit grenzüberschreitenden Aktivitäten, wie General Motors und Canada Goose, gerieten unter Druck.
Trump hatte bereits zuvor Zölle auf kanadischen Stahl, Aluminium und Automobile verhängt und Kanada wegen seiner Handelsbilanz als „Wirtschaftsparasit“ bezeichnet. Dass der nun eskalierende Streit ausgerechnet kurz nach einem G7-Gipfel aufbricht, bei dem Trump und Carney sich auf eine Lösung binnen 30 Tagen verständigt hatten, unterstreicht die neue Unberechenbarkeit in der transatlantischen Handelspolitik.
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