Herausforderungen der deutschen Bekleidungsindustrie im internationalen Geschäft

BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die deutsche Bekleidungsindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen im internationalen Geschäft. Ein Umsatzrückgang von 7,5 Prozent im Auslandsgeschäft, insbesondere in EU-Ländern, stellt die Branche vor große Probleme.

Die deutsche Bekleidungsindustrie sieht sich mit einem signifikanten Rückgang ihrer Auslandsumsätze konfrontiert, was die Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt beeinträchtigt. Besonders betroffen sind Exporte in EU-Nachbarländer wie Frankreich und Italien, wo viele stationäre Geschäfte aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen mussten. Diese Entwicklung wird durch die zunehmende Konkurrenz asiatischer Online-Plattformen wie Shein und Temu verschärft, die direkt auf den Endverbraucher abzielen und damit traditionelle Vertriebskanäle unter Druck setzen.

Der Exportbereich, der bislang als Wachstumsmotor der Branche galt, macht etwa 40 Prozent des gesamten Branchenumsatzes aus. Märkte wie Polen, die Schweiz und Österreich waren bisher die Hauptabnehmer deutscher Bekleidung. Trotz eines relativ stabilen Inlandsgeschäfts, das nur einen leichten Rückgang von 0,9 Prozent verzeichnete, sank der Gesamtumsatz der Branche nominal um 3,7 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro.

Besonders die Kategorie der Oberbekleidung leidet unter den aktuellen Marktbedingungen, während Berufs- und Schutzkleidung Zuwächse verzeichnen konnte. Diese Verschiebungen innerhalb der Produktkategorien zeigen, dass sich die Nachfrage der Konsumenten verändert hat, möglicherweise auch aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Notwendigkeit, Ausgaben zu reduzieren.

Die steigenden Energie- und Mietkosten belasten die Modehändler zusätzlich, was zu einem Anstieg von Insolvenzen und Geschäftsaufgaben geführt hat. Im Jahr 2024 war ein deutlicher Anstieg bei Insolvenzen zu verzeichnen, wobei Esprit als prominentes Beispiel für die Schwierigkeiten der Branche steht. Die Anzahl der Bekleidungshersteller mit mindestens 50 Beschäftigten sank um 7 Prozent auf 77, was die strukturellen Probleme der Branche verdeutlicht.

Die Herausforderungen der deutschen Bekleidungsindustrie sind vielfältig und erfordern eine strategische Neuausrichtung, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Anpassung an neue Marktbedingungen und die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle könnten entscheidend sein, um die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern. Experten betonen die Notwendigkeit, digitale Vertriebskanäle auszubauen und die Effizienz der Lieferketten zu verbessern, um den Herausforderungen der Globalisierung und des digitalen Wandels gerecht zu werden.

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