NEW BRUNSWICK / LONDON (IT BOLTWISE) – Johnson & Johnson, einst ein Symbol für Stabilität und Zuverlässigkeit, steht vor einer bedeutenden Transformation. Der Konzern, der seit Jahrzehnten als Dividendenkönig bekannt ist, sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert, die von rechtlichen Auseinandersetzungen bis hin zu strategischen Neuausrichtungen reichen.
Johnson & Johnson, ein Gigant im Dow Jones, ist bekannt für seine konservative Stärke und seine beeindruckende Dividendenhistorie. Doch in den letzten Jahren hat der Glanz des Unternehmens merklich nachgelassen. Eine Welle von Klagen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Talkumskandal, und die strategische Abspaltung des Consumer-Health-Bereichs haben den Konzern unter Druck gesetzt. Diese Herausforderungen haben das einst stabile Wachstum ins Stocken gebracht.
Die Entscheidung, den traditionsreichen Consumer-Sektor auszulagern, war keine leichte. Marken wie Neutrogena und Listerine sind weltweit bekannt und tragen erheblich zum Umsatz bei, doch sie erreichen nicht die Margen, die im Pharmabereich üblich sind. Der Fokus auf margenstarke Medizinprodukte und Arzneimittel soll Klarheit schaffen, doch der Umbau kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da Altlasten die Bilanz belasten.
Besonders die Medizintechnik-Sparte von Johnson & Johnson zeigt jedoch Potenzial. Mit einem Umsatz von über 30 Milliarden US-Dollar profitiert sie von der Alterung der Gesellschaft und der steigenden Nachfrage nach innovativen Lösungen wie robotergestützten OP-Systemen. Diese Entwicklungen könnten der Schlüssel zur Erholung des Unternehmens sein.
Auch die Pharmasparte bleibt ein wichtiger Pfeiler. Mit Blockbustern wie Darzalex und Stelara zeigt sich Johnson & Johnson weiterhin stark. Trotz der Herausforderungen durch Biosimilars und Patentabläufe investiert das Unternehmen kräftig in die Pipeline, um zukünftiges Wachstum zu sichern.
Für Anleger könnte die aktuelle Bewertung von Johnson & Johnson eine Chance darstellen. Mit einem 2025er-KGV von rund 14 und einer Dividendenrendite von über 3 % erscheint die Aktie attraktiv. Analysten sehen ein Kursziel, das 27 % über dem aktuellen Niveau liegt, und das Unternehmen hat ein Aktienrückkaufprogramm gestartet, was das Vertrauen des Managements in die Zukunft signalisiert.
Der Mythos Johnson & Johnson steht auf dem Prüfstand. Der Konzern muss sich schneller und innovativer aufstellen, um nicht den Anschluss an das Healthcare-Momentum der Zukunft zu verlieren. Doch die lange Geschichte des Unternehmens zeigt, dass es in der Lage ist, Krisen zu überstehen und gestärkt daraus hervorzugehen.
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