Markenstreit um Flaschendesign: Paulaner gewinnt gegen Berentzen

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Im jüngsten Markenrechtsstreit zwischen der Münchner Brauerei Paulaner und dem emsländischen Unternehmen Berentzen ist eine entscheidende Gerichtsentscheidung gefallen. Der Fall dreht sich um das Flaschendesign von Berentzens Mio Mio-Cola+Orange Mische, das Paulaner als Nachahmung seines Spezi-Designs ansieht.

Der Rechtsstreit zwischen Paulaner und Berentzen hat in der deutschen Getränkeindustrie für Aufsehen gesorgt. Die Münchner Brauerei Paulaner, bekannt für ihr Spezi-Getränk, hat Berentzen vorgeworfen, das Design ihrer Flaschen kopiert zu haben. Das Landgericht München I hat nun entschieden, dass Berentzen seine Mio Mio-Cola+Orange Mische nicht mehr im aktuellen Design verkaufen darf. Sollte Berentzen dieser Anordnung nicht nachkommen, droht ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro.

Paulaner hat das Wellendesign seiner Spezi-Flaschen in den Farben Gelb, Orange, Rot, Pink und Lila markenrechtlich schützen lassen. Die Brauerei argumentiert, dass das Design von Berentzens Mio Mio-Produkt mit geschwungenen Formen und nahezu identischen Farben den Wiedererkennungswert von Spezi beeinträchtigen könnte. Paulaner befürchtet, dass Verbraucher verwirrt werden könnten und die Marke geschwächt wird.

Berentzen hingegen verteidigte sich vor Gericht mit der Behauptung, dass das Design auf einer Tapete im ehemaligen Studentenzimmer des heutigen Marketingchefs basiere. Diese Argumentation fand jedoch vor Gericht keinen Anklang. Das Gericht stellte klar, dass es nicht um die Frage ging, ob die Flaschen verwechselt werden könnten, sondern ob die farbliche Gestaltung den Eindruck erwecken könnte, dass das Mio Mio-Produkt mit Paulaner in Verbindung steht.

Paulaner zeigte sich zufrieden mit dem Urteil und betonte, dass es nicht um Schadensersatz gehe, sondern um den Schutz der eigenen Farbmarke. Die Brauerei hat bereits in der Vergangenheit erfolgreich gegen ähnliche Verstöße vorgegangen, zuletzt gegen die Karlsberg Brauerei im März, als es um die Farbgestaltung der „Brauerlimo“ ging.

Der Fall zeigt, wie wichtig der Schutz von Markenrechten in der Getränkeindustrie ist. Für Unternehmen wie Paulaner, die stark auf den Wiedererkennungswert ihrer Produkte setzen, sind solche rechtlichen Schritte unerlässlich, um die eigene Marktposition zu sichern. Die Entscheidung des Gerichts könnte auch andere Unternehmen dazu veranlassen, ihre Markenrechte stärker zu verteidigen.

In der Zukunft wird es interessant sein zu beobachten, wie sich der Markt für alkoholfreie Mischgetränke entwickelt und welche Rolle das Design dabei spielt. Für Verbraucher bleibt die Frage, wie sie zwischen den verschiedenen Angeboten unterscheiden können, ohne in die Irre geführt zu werden. Die Entscheidung des Landgerichts München I könnte dabei als Präzedenzfall dienen.

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