Microsofts Family Safety blockiert Google Chrome: Was Nutzer tun können

LONDON (IT BOLTWISE) – Seit Juni 2023 häufen sich die Beschwerden von Google-Chrome-Nutzern, die auf ihren Windows-PCs mit unerwarteten Problemen konfrontiert sind. Diese Schwierigkeiten, die sich in häufigen Abstürzen oder Startproblemen äußern, haben eine gemeinsame Ursache: Microsofts Family Safety. Diese Anwendung, die ursprünglich entwickelt wurde, um Minderjährige vor unangemessenen Inhalten im Internet zu schützen, blockiert derzeit den beliebten Browser Chrome.

Die Schwierigkeiten, die Google-Chrome-Nutzer seit Juni 2023 erleben, sind auf eine spezifische Einstellung in Microsofts Family Safety zurückzuführen. Diese Software, die seit Windows 10 verfügbar ist, soll eigentlich den Zugriff auf gefährliche oder anstößige Webseiten verhindern. Doch anstatt nur diese Inhalte zu blockieren, scheint sie nun auch den gesamten Chrome-Browser zu beeinträchtigen. Diese Blockade hat zu einer Welle von Beschwerden im Google-Supportforum geführt, wo Nutzer von häufigen Abstürzen und Startproblemen berichten.

Ein Community-Manager hat bestätigt, dass die Ursache für diese Probleme tatsächlich in der Family Safety Anwendung liegt. Microsoft selbst hat ebenfalls einen Beitrag veröffentlicht, der die Unbenutzbarkeit von Chrome in Kombination mit Family Safety bestätigt. Diese Situation ist besonders kurios, da andere Browser von dieser Blockade nicht betroffen zu sein scheinen.

Für betroffene Nutzer gibt es derzeit nur wenige Lösungen. Eine Möglichkeit besteht darin, Family Safety für die betroffenen Geräte zu deaktivieren oder die Einstellungen anzupassen. Dazu müssen sich Nutzer auf der Webseite von Family Safety anmelden oder die entsprechende App öffnen. Dort können sie den Filter für unangemessene Webseiten deaktivieren. Diese Maßnahme ist jedoch nicht ideal, da sie den Schutz, den Family Safety bietet, einschränkt.

Alternativ können Nutzer versuchen, die EXE-Datei von Chrome umzubenennen. Diese Methode scheint in einigen Fällen zu funktionieren, da Family Safety die Anwendung dann möglicherweise nicht mehr erkennt. Dazu müssen Nutzer den Programmordner von Google Chrome finden, die Datei mit einem Rechtsklick auswählen und umbenennen. Warum diese Methode funktioniert, ist unklar, aber sie bietet eine temporäre Lösung, bis Microsoft das Problem behebt.

Es bleibt abzuwarten, wie Microsoft auf diese Situation reagieren wird. Es ist wahrscheinlich, dass das Unternehmen bereits an einer Lösung arbeitet, um die Blockade von Chrome aufzuheben. In der Zwischenzeit könnten Nutzer alternative Jugendschutz-Filter in ihrem Heimnetzwerk einrichten, um den Schutz ihrer Kinder weiterhin zu gewährleisten.

Diese Situation wirft auch Fragen über die Interoperabilität von Softwarelösungen und die Verantwortung von Unternehmen auf, sicherzustellen, dass ihre Produkte mit denen anderer Anbieter kompatibel sind. Die Blockade von Chrome durch Family Safety ist ein Beispiel dafür, wie eine gut gemeinte Funktion unbeabsichtigte negative Auswirkungen haben kann.

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