Niedrigdosierte Röntgentherapie: Neue Hoffnung für Arthritis und andere Erkrankungen

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Anwendung von niedrigdosierter Röntgentherapie zur Behandlung von nicht-malignen Erkrankungen wie Arthritis und Plantarfasziitis gewinnt in den USA zunehmend an Bedeutung. Diese Methode, die bereits seit über einem Jahrhundert bekannt ist, erlebt nun eine Renaissance, da sie bei entzündlichen Erkrankungen vielversprechende Ergebnisse zeigt.

Die niedrigdosierte Röntgentherapie (LDRT) wird in den USA zunehmend zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis und Plantarfasziitis eingesetzt. Diese Methode, die ursprünglich im 19. Jahrhundert entwickelt wurde, geriet aufgrund neuer Behandlungsmöglichkeiten und Bedenken hinsichtlich der Strahlenexposition in Vergessenheit. Doch nun erlebt sie eine Renaissance, da sie bei vielen Patienten signifikante Verbesserungen der Symptome bewirkt.

Dr. Sanjay Mehta, ein Strahlentherapeut, hat die LDRT erfolgreich bei seiner eigenen Achillessehnenentzündung angewendet und berichtet von einer vollständigen Schmerzfreiheit nach nur sechs Behandlungen. Diese positive Erfahrung hat ihn dazu veranlasst, die Therapie auch seinen Patienten anzubieten. Die Behandlung zielt darauf ab, entzündliche Zellen zu unterdrücken und so Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.

In Europa, insbesondere in Deutschland, ist die LDRT seit langem etabliert. Die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie hat bereits im Jahr 2000 nationale Richtlinien für den Einsatz bei nicht-malignen Erkrankungen veröffentlicht. In den USA hingegen wird die Methode erst seit etwa einem Jahrzehnt wieder verstärkt erforscht und angewendet.

Eine Umfrage des Department of Veterans Affairs, die 48 Studien zur Wirksamkeit der LDRT untersuchte, ergab gemischte Ergebnisse. Dennoch wird die Therapie als Option betrachtet, wenn konventionelle Behandlungen versagen. Experten wie Dr. Gopal Bajaj betonen, dass die Forschung noch im Gange ist, um die klinischen Beobachtungen wissenschaftlich zu untermauern.

Die LDRT wirkt, indem sie die Aktivität von Makrophagen, einer Art weißer Blutkörperchen, die Entzündungen fördern, unterdrückt. Dies verhindert, dass sich die Entzündung ausbreitet, und lindert somit die Schmerzen. Während manche Patienten sofortige Erleichterung verspüren, kann es bei anderen mehrere Wochen dauern, bis sich die volle Wirkung entfaltet.

Einige Strahlentherapeuten äußern Bedenken hinsichtlich der Strahlenexposition, insbesondere bei jüngeren Patienten. Studien deuten darauf hin, dass das Risiko einer strahleninduzierten Krebserkrankung gering ist, insbesondere bei älteren Patienten. Dennoch wird die Therapie in der Regel nur bei Patienten über 40 Jahren angewendet, um das Risiko zu minimieren.

Die Diskussion um die LDRT zeigt, dass es in der Medizin oft sinnvoll ist, alte Methoden neu zu bewerten und in den modernen Kontext zu integrieren. Die Therapie bietet eine vielversprechende Alternative für Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden und bei denen andere Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

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