NVIDIA plant massive KI-Infrastruktur in Europa

PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – NVIDIA hat auf der VivaTech-Konferenz in Paris eine Reihe von ehrgeizigen Plänen zur Erweiterung seiner KI-Infrastruktur in Europa vorgestellt.

NVIDIA, ein führender Anbieter von Grafikprozessoren und KI-Technologien, hat auf der VivaTech-Konferenz in Paris seine Pläne zur Errichtung einer umfassenden KI-Infrastruktur in Europa bekannt gegeben. Der CEO von NVIDIA, Jensen Huang, betonte die Bedeutung Europas im globalen KI-Wettbewerb und kündigte an, dass das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren die KI-Rechenkapazität in Europa um das Zehnfache erhöhen wird. Dies soll durch den Bau von 20 sogenannten KI-Fabriken erreicht werden, die als groß angelegte Infrastrukturen zur Entwicklung, Schulung und Bereitstellung von KI-Modellen dienen.

Ein zentraler Bestandteil dieser Initiative ist die Errichtung der ersten KI-Cloud-Plattform für industrielle Anwendungen in Deutschland. Diese Plattform wird KI mit Robotik kombinieren, um Automobilherstellern wie BMW und Mercedes-Benz bei der Simulation von Produktdesigns und der Logistikverwaltung zu helfen. NVIDIA plant zudem, seine Technologiezentren in sieben europäischen Ländern auszubauen und den europäischen Unternehmen Zugang zu seinem Compute-Marktplatz zu gewähren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ankündigungen ist die Partnerschaft mit dem europäischen KI-Champion Mistral. Gemeinsam wollen sie eine KI-Computing-Plattform entwickeln, die auf 18.000 der neuesten NVIDIA-Chips läuft. Diese Plattform soll europäischen Unternehmen helfen, ihre KI-Modelle in verschiedenen Sprachen zu verbessern und die Arzneimittelforschung zu unterstützen.

Huang hob die Notwendigkeit hervor, dass Unternehmen, Industrien und Nationen ihre Intelligenz nicht auslagern sollten. Er betonte, dass souveräne KI ein Imperativ sei, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Diese Aussage unterstreicht die strategische Bedeutung, die NVIDIA der Entwicklung einer unabhängigen KI-Infrastruktur in Europa beimisst.

Neben der KI-Technologie sieht Huang auch im Bereich des Quantencomputings großes Potenzial. Er erklärte, dass die Quantencomputing-Technologie an einem Wendepunkt stehe und in den kommenden Jahren in der Lage sein werde, Probleme zu lösen, die derzeit selbst die fortschrittlichsten KI-Systeme von NVIDIA überfordern würden. Diese Einschätzung markiert eine deutliche Abkehr von seinen früheren Aussagen, in denen er nützliche Quantencomputer noch in weiter Ferne sah.

Die Ankündigungen von NVIDIA kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Europa bestrebt ist, seine Position im Bereich der KI-Technologie zu stärken. Die Europäische Kommission hat im März angekündigt, 20 Milliarden US-Dollar in den Bau von vier KI-Fabriken zu investieren. Diese Entwicklungen zeigen, dass Europa entschlossen ist, im globalen Rennen um die Vorherrschaft in der KI-Technologie nicht zurückzufallen.

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