Ölpreise steigen nach US-Angriffen auf Iran

LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten militärischen Aktionen der USA gegen den Iran haben die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten weiter verschärft und die Ölpreise in die Höhe getrieben. Experten erwarten, dass die Preise für Rohöl um 3 bis 5 US-Dollar pro Barrel steigen werden, wenn der Handel am Sonntagabend wieder aufgenommen wird.

Die jüngsten Angriffe der USA auf iranische Nuklearanlagen haben die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten weiter verschärft und die Ölpreise in die Höhe getrieben. Marktanalysten prognostizieren einen Anstieg der Rohölpreise um 3 bis 5 US-Dollar pro Barrel, wenn der Handel am Sonntagabend wieder aufgenommen wird. Diese Entwicklung folgt auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, dass die Hauptnuklearanlagen des Iran zerstört wurden, was eine Eskalation des Konflikts in der Region darstellt.

Der Iran, als drittgrößter Rohölproduzent der OPEC, hat angekündigt, sich zu verteidigen, was die Unsicherheit über die zukünftige Ölversorgung erhöht. Jorge Leon, Leiter der geopolitischen Analyse bei Rystad und ehemaliger OPEC-Beamter, betonte, dass selbst ohne sofortige Vergeltung ein höherer geopolitischer Risikozuschlag in den Märkten eingepreist werden könnte.

Brent-Rohöl, der globale Öl-Benchmark, könnte laut SEB-Analyst Ole Hvalbye um 3 bis 5 US-Dollar pro Barrel steigen. Am Freitag schloss Brent bei 77,01 US-Dollar pro Barrel, während der US-amerikanische West Texas Intermediate (WTI) bei 73,84 US-Dollar lag. Ole Hansen von der Saxo Bank erwartet ebenfalls einen Anstieg um 4 bis 5 US-Dollar, wobei einige Long-Positionen möglicherweise aufgelöst werden.

Die Ölpreise hatten sich am Freitag stabilisiert, nachdem die USA neue Sanktionen gegen den Iran verhängt hatten, darunter auch gegen zwei in Hongkong ansässige Unternehmen. Diese Maßnahmen folgten auf die Eskalation des Konflikts, die am 13. Juni begann, als Israel iranische Nuklearanlagen angriff und iranische Raketen Gebäude in Tel Aviv trafen.

Obwohl die derzeit stabilen Versorgungsbedingungen und die Verfügbarkeit von Reservekapazitäten bei anderen OPEC-Mitgliedern die Ölpreisanstiege begrenzt haben, könnten tatsächliche Versorgungsunterbrechungen zu einem weiteren Preisanstieg führen. Giovanni Staunovo, Analyst bei UBS, erklärte, dass die Richtung der Ölpreise davon abhängt, ob es zu Versorgungsunterbrechungen kommt oder ob der Konflikt deeskaliert wird.

Ein iranischer Abgeordneter deutete an, dass der Iran die Straße von Hormus schließen könnte, um sich gegen seine Feinde zu wehren. Ein Fünftel des weltweiten Ölverbrauchs wird durch diese Meerenge transportiert. SEB sieht eine Schließung der Straße oder eine Ausweitung des Konflikts auf andere regionale Produzenten als ein erhebliches Risiko für die Ölpreise, hält dieses Szenario jedoch für unwahrscheinlich, da China stark auf Golföl angewiesen ist.

Ajay Parmar von der Beratungsfirma ICIS hält es für unwahrscheinlich, dass der Iran eine Blockade der Straße von Hormus lange aufrechterhalten kann. Die meisten iranischen Ölexporte nach China passieren diese Meerenge, und Trump würde einen unvermeidlichen Anstieg der Ölpreise nicht lange tolerieren, da der diplomatische Druck der beiden größten Volkswirtschaften der Welt erheblich wäre.

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