RIAD / MOSKAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Opec+ hat beschlossen, ihre Ölförderung im Juli erneut zu erhöhen, was die dritte monatliche Steigerung in Folge darstellt. Diese Entscheidung signalisiert das Bestreben der Gruppe, die langjährigen Produktionskürzungen zügig rückgängig zu machen.
Die jüngste Ankündigung der Opec+, die Ölförderung im Juli um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, zeigt das Bestreben der Gruppe, ihre Produktionskürzungen schnell zu beenden. Saudi-Arabien und Russland, zwei der einflussreichsten Mitglieder, treiben diese Strategie voran. Diese Entwicklung könnte bis Ende Juli bis zu 1,4 Millionen Barrel pro Tag zusätzlich auf den globalen Markt bringen.
Einige Mitglieder der Opec+ produzieren bereits über ihren Quoten, was bedeutet, dass der tatsächliche Anstieg möglicherweise geringer ausfällt. Dennoch wird die zusätzliche Produktion die Stabilität der Ölpreise auf die Probe stellen, die bereits durch die wirtschaftliche Unsicherheit, ausgelöst durch Handelskonflikte, unter Druck stehen.
Die Opec+ hatte seit 2022 ihre Produktion gedrosselt, um die Preise zu stützen. Ein umfassender Schnitt von 2 Millionen Barrel pro Tag und ein freiwilliger Rückgang von 1,65 Millionen Barrel pro Tag durch acht Mitglieder sollen bis Ende 2026 bestehen bleiben. Eine zweite freiwillige Kürzung von 2,2 Millionen Barrel pro Tag wird nun schrittweise aufgehoben.
Die schnelle Rücknahme der Kürzungen wird maßgeblich von Saudi-Arabiens Energieminister Abdulaziz bin Salman vorangetrieben, der die ungleiche Lastverteilung der Kürzungen kritisiert. Saudi-Arabien hat seine Produktion in den letzten drei Jahren um ein Fünftel reduziert, was zu Spannungen innerhalb der Gruppe geführt hat.
Riad ist bestrebt, die 2,2 Millionen Barrel pro Tag Kürzung schnell rückgängig zu machen, um die Preise zu stabilisieren und politische Beziehungen zu stärken. Die USA haben Saudi-Arabien für seine Rolle in der Region gelobt, was die Entscheidung beeinflusst haben könnte.
Einige Opec-Mitglieder, wie Kasachstan, haben sich jedoch nicht an die vereinbarten Quoten gehalten und weiterhin überproduziert. Dies wirft Fragen über die zukünftige Disziplin innerhalb der Gruppe auf.
Analysten spekulieren, ob die Opec+ auch die zweite Tranche der freiwilligen Kürzungen früher als geplant aufheben wird. Dies könnte zu einer Neuausrichtung der Produktionsstrategie führen, insbesondere wenn die Preise stabil bleiben.
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