Piloten fordern Transparenz bei flugmedizinischen Gutachten

FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Piloten in Deutschland sind zunehmend unzufrieden mit den langen Bearbeitungszeiten für flugmedizinische Gutachten. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat nun einen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz gestellt, um mehr Transparenz über die Abläufe und Entscheidungsgrundlagen beim Luftfahrtbundesamt zu erzwingen. Eine Umfrage unter 343 Piloten zeigt, dass Verzögerungen bei der Erteilung von Flugtauglichkeitsbescheinigungen erhebliche finanzielle Einbußen verursachen.

In der deutschen Luftfahrtbranche wächst der Unmut über die langen Bearbeitungszeiten für flugmedizinische Gutachten, die für die Erteilung von Flugtauglichkeitsbescheinigungen entscheidend sind. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat einen umfassenden Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz gestellt, um das Luftfahrtbundesamt zu mehr Transparenz zu zwingen. Ziel ist es, die Abläufe, Bearbeitungszeiten und Entscheidungsgrundlagen der Behörde offenzulegen.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter 343 Pilotinnen und Piloten zeigt, dass die Unzufriedenheit groß ist. Besonders kritisch sind die langen Wartezeiten, die für viele Piloten existenzbedrohend sind. Laut VC-Präsident Andreas Pinheiro warteten mehr als zwei Drittel der Betroffenen länger als drei Monate auf eine Entscheidung, fast 10 Prozent sogar mehr als ein Jahr. Für eine Berufsgruppe, deren Existenz unmittelbar am Medical hängt, sind solche Verzögerungen schlicht nicht tragbar.

Die Verweisung an die medizinischen Sachverständigen des Luftfahrtbundesamtes wird von den Piloten als eine Art “Black Box” erlebt. Der Verlauf und Ausgang dieser Verfahren sind kaum vorhersehbar, selbst wenn ein Fliegerarzt die Flugtauglichkeit bescheinigt hat. Mehr als die Hälfte der Befragten berichtete von finanziellen Einbußen durch die Dauer der Verfahren beim LBA.

Die VC hatte sich zunächst mit einem offenen Brief an den Behördenleiter Jörg-Werner Mendel gewendet, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Das Luftfahrtbundesamt äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Verfahren. Die Forderung nach mehr Transparenz und schnelleren Entscheidungsprozessen bleibt jedoch bestehen, da die berufliche Existenz vieler Piloten von der zügigen Bearbeitung ihrer Anträge abhängt.

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