BÖHLEN / SCHKOPAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Die drohende Schließung der Dow-Standorte in Böhlen und Schkopau hat zu einem massiven Protest geführt, der von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) organisiert wurde.
Die Zukunft der Dow-Standorte in Böhlen und Schkopau steht auf dem Spiel, was zu einem eindrucksvollen Protest von über 700 Mitarbeitern führte. Diese Demonstration, organisiert von der IG BCE, unterstreicht die Besorgnis über die wirtschaftlichen Auswirkungen, die eine Schließung dieser Standorte für die Region hätte. Unterstützt von Kollegen aus benachbarten Betrieben, verliehen die Teilnehmer ihrem Anliegen zusätzlichen Nachdruck.
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE, warnte eindringlich vor den wirtschaftlichen Folgen, die eine Schließung der Standorte mit sich bringen würde. Er betonte die Bedeutung dieser Standorte für die regionale Wertschöpfungskette und die Bedrohung der Arbeitsplätze. Die IG BCE fordert von der Bundesregierung schnelles Handeln, um eine Deindustrialisierung der Region zu verhindern.
Dow überprüft derzeit seine zentraleuropäischen Anlagen, einschließlich der Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie eine Überkapazität auf den Märkten erschweren die Entscheidungsfindung des Unternehmens. Besonders betroffen wäre der sogenannte Steamcracker, der als Herzstück chemische Grundstoffe aus Rohbenzin produziert.
Ein Stillstand dieser Anlage könnte eine Kettenreaktion in der Produktionskette auslösen, ähnlich einem Dominoeffekt, so Vassiliadis. Er appelliert an die Bundesregierung, industriepolitische Maßnahmen zu ergreifen, um die Region zu schützen. Gleichzeitig warnte er das Unternehmen davor, übereilte Entscheidungen zu treffen.
Trotz der Herausforderungen generiert Dow in Mitteldeutschland weiterhin Gewinn, was überstürzte Rückzugsstrategien unvernünftig erscheinen lässt. Die Protestveranstaltung erhielt Unterstützung aus industriellen und politischen Kreisen, darunter prominente Vertreter wie Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) und Landrat Henry Graichen (CDU).
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