LONDON (IT BOLTWISE) – Rolls-Royce hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um seine finanzielle Stabilität zu stärken, indem es Pensionsverpflichtungen in Milliardenhöhe an die Pension Insurance Corporation (PIC) ausgelagert hat.
Rolls-Royce hat kürzlich seine britischen Pensionsverpflichtungen im Wert von 4,3 Milliarden Pfund an die Pension Insurance Corporation (PIC) übertragen. Diese Maßnahme betrifft die Altersvorsorge von 36.000 Mitgliedern und entlastet die Bilanz des Unternehmens erheblich. Der Schritt erfolgt in einer Zeit, in der das gestiegene Zinsniveau Pension Risk Transfer-Deals (PRT) attraktiver macht.
Der Vertrag umfasst 15.000 bereits verrentete Mitglieder sowie 21.000 Anwartschaftsberechtigte. Helen McCabe, CFO von Rolls-Royce, bezeichnete den Deal als „Win-win für alle Stakeholder“. PIC, das Ende 2023 bereits 50,9 Milliarden Pfund an Pensionsvermögen für 400.000 Mitglieder verwaltete, sieht in der geplanten Übernahme durch den Apollo-gestützten Versicherer Athora weiteres Wachstumspotenzial.
Das Geschäftsmodell der PRT-Anbieter zieht zunehmend das Interesse alternativer Asset Manager auf sich, da es eine verlässliche Kapitalbasis für Vermögensverwaltungsdienste bietet. So plant Brookfield, den auf kleinere Transaktionen spezialisierten Wettbewerber Just Group mit einem Aufschlag von 75 Prozent zu übernehmen. Laut Schätzungen von LCP könnte das PRT-Volumen im Vereinigten Königreich bis 2033 auf 500 Milliarden Pfund anwachsen.
Regulatoren wie die Bank of England warnen jedoch vor systemischen Risiken, da viele private Eigentümer dieser Versicherer hoch verschuldet sind und in illiquide Anlagen investieren. Für Rolls-Royce bedeutet der Schritt eine Entlastung der Bilanz in einer Phase, in der das Unternehmen von einer Rekordnachfrage nach Flugzeugtriebwerken und Stromgeneratoren für Rechenzentren profitiert. Der Aktienkurs des Unternehmens notiert derzeit auf einem Allzeithoch.
Die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen ist ein strategischer Schritt, der es Rolls-Royce ermöglicht, sich stärker auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Gleichzeitig wird das Unternehmen flexibler, um auf Marktveränderungen zu reagieren. Die Entscheidung, Pensionsverpflichtungen auszulagern, spiegelt einen breiteren Trend in der Industrie wider, der durch das gestiegene Zinsniveau und die damit verbundenen finanziellen Vorteile begünstigt wird.
Insgesamt zeigt der Deal, wie Unternehmen in der Lage sind, durch strategische Finanzentscheidungen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig die Interessen ihrer Stakeholder zu wahren. Die Entwicklung könnte auch andere Unternehmen dazu ermutigen, ähnliche Schritte zu unternehmen, um ihre finanzielle Stabilität zu verbessern.

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