Sally Rides verborgene Beziehung und ihr Vermächtnis in der Raumfahrt

LONDON (IT BOLTWISE) – Sally Ride, die erste amerikanische Frau im All, brach nicht nur die Geschlechterbarriere in der Raumfahrt, sondern führte auch ein Leben voller persönlicher Herausforderungen und Errungenschaften, die erst nach ihrem Tod vollständig bekannt wurden.

Sally Ride, die am 18. Juni 1983 als erste Amerikanerin ins All flog, war nicht nur eine Pionierin der Raumfahrt, sondern auch eine Frau, die ihr Privatleben lange im Verborgenen hielt. Ihre Beziehung zu Tam O’Shaughnessy, die 27 Jahre dauerte, wurde erst nach Rides Tod im Jahr 2012 öffentlich bekannt. Diese Partnerschaft, die in einer Zeit begann, als gleichgeschlechtliche Beziehungen in den USA noch nicht anerkannt waren, zeigt die persönlichen Herausforderungen, denen sich Ride neben ihrer beruflichen Karriere stellen musste.

Die Dokumentation “Sally”, die 2025 den Alfred P. Sloan Feature Film Prize des Sundance Film Festivals gewann, beleuchtet Rides Leben und ihre Errungenschaften. Der Film, der auf dem National Geographic Channel und auf Disney+ sowie Hulu verfügbar ist, zeigt nicht nur Rides Karriere bei der NASA, sondern auch ihre persönliche Reise und die Hindernisse, die sie überwinden musste. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der ersten Toilettenartikel-Kits für Astronautinnen, die neben den üblichen Hygieneartikeln auch Make-up und bis zu 100 Tampons enthielten – ein Beispiel für die Unwissenheit und Vorurteile, denen Frauen in der Raumfahrt ausgesetzt waren.

Rides Karriere bei der NASA begann 1978, als sie als eine von sechs Frauen unter 35 neuen Astronauten ausgewählt wurde. Ihre Liebe zur Physik und zur Raumfahrt trieb sie an, sich auf ihre Missionen zu konzentrieren, trotz der Aufmerksamkeit, die ihre historische Rolle mit sich brachte. Ride flog zweimal ins All, beide Male mit dem Space Shuttle Challenger, und war nach dem tragischen Unfall 1986 Teil der Untersuchungskommission.

Die Beziehung zwischen Ride und O’Shaughnessy begann in ihrer Jugend, als sie sich bei einem Tennisturnier in Kalifornien kennenlernten. Während O’Shaughnessy ihre Sexualität offen lebte, war Ride gezwungen, ihre Beziehung zu verbergen, was zu Spannungen führte. Erst nach ihrer Scheidung von Steve Hawley, einem Astronautenkollegen, fanden Ride und O’Shaughnessy zueinander.

Rides Vermächtnis lebt weiter durch die von ihr und O’Shaughnessy gegründete Organisation Sally Ride Science, die Mädchen ermutigt, sich für Wissenschaft und Technik zu interessieren. Ihre Geschichte inspiriert auch heutige Astronautinnen wie Peggy Whitson und Christina Koch, die in Rides Fußstapfen treten.

Die Dokumentation “Sally” zeigt nicht nur die Errungenschaften einer bemerkenswerten Frau, sondern auch die persönlichen Opfer, die sie brachte. Rides Geschichte ist ein Zeugnis für den Fortschritt in der Raumfahrt und die Bedeutung von Gleichberechtigung und Akzeptanz in der Gesellschaft.

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