Snowcap Compute: Superleitende Chips revolutionieren Rechenzentren

PALO ALTO / LONDON (IT BOLTWISE) – Snowcap Compute Inc., ein aufstrebendes Unternehmen im Bereich der Prozessorentwicklung mit supraleitenden Materialien, hat kürzlich eine Finanzierung in Höhe von 23 Millionen US-Dollar erhalten. Diese Investition, angeführt von Playground Global, markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung von Prozessoren, die die Effizienz von Rechenzentren revolutionieren könnten.

Snowcap Compute Inc., ein innovatives Startup mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien, hat kürzlich eine beeindruckende Finanzierung in Höhe von 23 Millionen US-Dollar erhalten. Diese Investition, angeführt von Playground Global und unterstützt von Vsquared Ventures, soll die Entwicklung von Prozessoren vorantreiben, die auf supraleitenden Materialien basieren. Diese Technologie verspricht, die Effizienz von Rechenzentren erheblich zu steigern, indem sie die Wärmeentwicklung in Prozessoren drastisch reduziert.

Der CEO von Snowcap, Michael Lafferty, der zuvor die More than Moore Gruppe bei Cadence Design Systems Inc. leitete, betont die Bedeutung supraleitender Logik für die Überwindung der Grenzen der aktuellen CMOS-Technologie. Diese Technologie ermöglicht erhebliche Leistungssteigerungen, die für die Zukunft der Künstlichen Intelligenz und des Quantencomputings entscheidend sind.

Ein wesentlicher Vorteil supraleitender Materialien ist, dass sie keinen Widerstand bieten, wenn Elektronen durch sie hindurchfließen. Dies bedeutet, dass keine Wärme erzeugt wird, was die Notwendigkeit von energieintensiven Kühlsystemen in Rechenzentren reduziert. Derzeit machen diese Kühlsysteme einen erheblichen Teil des Energieverbrauchs von Rechenzentren aus.

Snowcap schätzt, dass ihre Prozessoren, die auf dieser Technologie basieren, 25-mal energieeffizienter sein werden als die besten derzeit verfügbaren Chips. Diese Prozessoren sind speziell für KI-Beschleuniger optimiert, die sowohl für Inferenz- als auch für Trainingsaufgaben geeignet sind. Darüber hinaus sieht das Unternehmen Potenzial in der Entwicklung weiterer Chiptypen, wie z.B. Zentralprozessoren.

Die Chips von Snowcap werden aus Niobium-Titan-Nitrid gefertigt, einem Material, das aus der Kombination von Stickstoff mit einer Niobium-Titan-Legierung entsteht. Diese Legierung wird häufig zur Herstellung supraleitender Magnete verwendet, die in Systemen wie Teilchenbeschleunigern und MRT-Geräten zu finden sind.

Supraleitende Eigenschaften treten nur bei extrem niedrigen Temperaturen auf, nahe dem absoluten Nullpunkt. Snowcap plant, diese Temperaturen mit standardmäßiger wasserstoffbetriebener Kryotechnik zu erreichen. Wasserstoff ist ideal, da er bei diesen Temperaturen flüssig wird und chemisch inert ist, was bedeutet, dass er keine unerwünschten Reaktionen mit den zu kühlenden Geräten eingeht.

Ein weiteres technisches Merkmal der Snowcap-Chips sind Josephson-Kontakte, die auch in einigen Quantencomputern zur Herstellung von Qubits verwendet werden. Diese Kontakte bestehen aus zwei supraleitenden Materialien, die durch eine dünne Isolierschicht getrennt sind, und ermöglichen es Elektronen, durch diese Schicht zu springen, was für Berechnungen genutzt werden kann.

Snowcap hat nach eigenen Angaben mehrere technische Herausforderungen bei der Verwendung von Supraleitern zur Chip-Herstellung gelöst. Dies ermöglicht die Produktion in bestehenden Fabriken mit Standard-300-Millimeter-Wafern, was die Produktionskosten senkt. Das Unternehmen plant, seinen ersten Chip bis Ende 2026 zu produzieren, gefolgt von fortschrittlicheren Systemen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!