Stabile Tilgungssätze bei Baufinanzierungen trotz Zinsveränderungen

LONDON (IT BOLTWISE) – In der aktuellen Baufinanzierungslandschaft Deutschlands zeigt sich eine bemerkenswerte Stabilität der Tilgungssätze, trotz der Schwankungen bei den Bauzinsen. Der Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) verdeutlicht, dass Kreditnehmende ihre Tilgungssätze konstant halten, unabhängig von den Zinsentwicklungen.

Die Baufinanzierung in Deutschland steht vor einer interessanten Entwicklung: Trotz der Schwankungen bei den Bauzinsen bleibt der Tilgungssatz bemerkenswert stabil. Der Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) zeigt, dass der Tilgungssatz seit Jahresbeginn konstant bei 1,72 oder 1,73 Prozent liegt. Diese Stabilität ist bemerkenswert, da hohe Zinsen normalerweise durch eine Anpassung der Tilgungssätze ausgeglichen werden könnten. Doch Kreditnehmende scheinen diese Möglichkeit nicht zu nutzen.

Im Mai 2023 tilgen Immobilienkäufer ihren Kredit mit einem Satz von 1,72 Prozent, was dem Vorjahresmonat entspricht. Interessanterweise hat sich der Anteil der KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen im Mai auf 7,89 Prozent erhöht, ein Anstieg um 0,37 Prozent gegenüber April. Dies zeigt, dass staatliche Fördermittel weiterhin eine wichtige Rolle spielen, auch wenn ihre Nachfrage im September 2023 mit 10,62 Prozent höher war.

Die Darlehenssumme zeigt seit Jahresbeginn einen Zickzackkurs. Im Mai 2023 beträgt sie 313.000 Euro, während sie im April bei 310.000 Euro lag. Dies deutet darauf hin, dass Immobilienkäufer bereit sind, höhere Summen aufzunehmen, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Auch der Beleihungsauslauf, der den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert einer Immobilie misst, verzeichnet im Mai einen Zuwachs auf 86,37 Prozent.

Die Standardrate, die auf Grundlage einer Darlehenssumme von 300.000 Euro, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und einer zehnjährigen Zinsbindung berechnet wird, bewegt sich seit Jahresbeginn in einem Korridor zwischen 1.393 und 1.458 Euro. Im Mai 2023 beträgt sie 1.445 Euro. Diese Stabilität bietet Kreditnehmenden eine gewisse Planungssicherheit, auch wenn die Zinsbindung mit zehn Jahren und sieben Monaten im Vergleich zu früheren Jahrzehnten relativ kurz ist.

Die Entwicklungen im Bereich der Baufinanzierung werfen Fragen auf, wie sich die angekündigten Veränderungen der neuen Bundesregierung auf die KfW-Förderungen auswirken werden. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen die Nachfrage nach staatlichen Fördermitteln weiter ankurbeln können. Die Stabilität der Tilgungssätze und die steigende Darlehenssumme deuten darauf hin, dass Kreditnehmende sich auf langfristige Planungen einstellen.

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