BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Strompreise in Deutschland könnten zum Jahreswechsel sinken, doch die Entlastung für Haushalte bleibt voraussichtlich gering. Die Übertragungsnetzbetreiber planen, einen staatlichen Zuschuss weiterzugeben, was die Netzentgelte deutlich senken könnte. Dennoch ist unklar, inwieweit diese Senkung tatsächlich bei den Verbrauchern ankommt.
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Die Strompreise in Deutschland stehen vor einer möglichen Senkung, da die vier großen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW angekündigt haben, einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro an ihre Kunden weiterzugeben. Diese Maßnahme könnte die Netzentgelte auf Höchst- und Umspannungsebene im kommenden Jahr um 57 Prozent reduzieren. Dennoch bleibt unklar, wie stark diese Senkung tatsächlich bei den Endverbrauchern ankommen wird.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat bereits im September darauf hingewiesen, dass die Stromkosten für private Haushalte um etwa zwei Cent pro Kilowattstunde sinken könnten. Doch das Vergleichsportal Verivox warnt, dass nur ein Drittel der Senkung der Übertragungsnetzentgelte an die privaten Verbraucher weitergegeben werden könnte. Dies würde bedeuten, dass die Verteilnetzgebühren lediglich um rund 1,28 Cent pro Kilowattstunde sinken.
Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden könnte somit mit einer durchschnittlichen Entlastung von rund 61 Euro rechnen. Paare mit einem Jahresverbrauch von 2800 kWh würden um etwa 42 Euro entlastet, während ein Single-Haushalt mit 1500 kWh mit einer Entlastung von rund 23 Euro rechnen kann. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die tatsächliche Entlastung für Haushalte regional stark variieren könnte.
Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, betont, dass die Senkung der Netzentgelte je nach Wohnort unterschiedlich stark ins Gewicht fallen kann. In Netzgebieten, in denen viel Strom erzeugt wird, sind die Verbraucher weniger abhängig von den Übertragungsnetzentgelten, was bedeutet, dass dort weniger von der Entlastung ankommt. Zudem sind die Stromversorger nicht verpflichtet, die niedrigeren Netzentgelte direkt an die Kunden weiterzugeben, da es sich nicht um eine Steuersenkung handelt.
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