TAILFINGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Mayer & Cie., ein führender Hersteller von Strickmaschinen, hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das kürzlich sein 120-jähriges Bestehen feierte, sieht sich mit einem drastischen Rückgang der Aufträge konfrontiert. Geopolitische Spannungen und die hohe Inflation haben die Nachfrage nach ihren Produkten erheblich beeinträchtigt.
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Mayer & Cie., ein traditionsreiches Unternehmen mit Sitz in Tailfingen, hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Diese Nachricht kommt nur wenige Monate nach dem 120-jährigen Jubiläum des Unternehmens, das als Weltmarktführer im Bereich der Strickmaschinen gilt. Die Insolvenz wird in Eigenverantwortung abgewickelt, was bedeutet, dass die Geschäftsführung im Amt bleibt, jedoch von einem Sachverwalter unterstützt wird, der die Interessen der Gläubiger wahrt.
Am Hauptsitz in Albstadt beschäftigt Mayer & Cie. rund 300 Mitarbeiter, während weitere 40 in Tschechien und 25 in China tätig sind. Die wirtschaftlichen Herausforderungen, denen das Unternehmen gegenübersteht, sind vielfältig. Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Geschäftsführung angekündigt, dass kein Trafo- und Urlaubsgeld gezahlt werden könne, und auf Bonuszahlungen verzichtet werde.
Der Rückgang der Aufträge für Rundstrickmaschinen, der seit Mitte 2022 zu beobachten ist, wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt. Geopolitische Spannungen zwischen dem Westen und China sowie die anhaltend hohe Inflation, die die Lebenshaltungskosten in die Höhe treibt, haben zu einer Verunsicherung der Konsumenten geführt. Diese Unsicherheit hat den Trend zu günstigeren Textilien verstärkt, die von chinesischen Onlineplattformen wie Shein oder Temu angeboten werden.
Im Jahr 2024 verzeichnete Mayer & Cie. einen Umsatz von 80 Millionen Euro, was einem Rückgang von 20 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser Herausforderungen sieht das Unternehmen noch Chancen, den Betrieb zu retten. Für die Sanierung wurde Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger beauftragt, während Ilkin Bananyarli von der Kanzlei Pluta als Sachverwalter eingesetzt wurde.
Das Unternehmen wurde 1905 gegründet und hat sich seitdem zu einem führenden Anbieter von Rundstrick- und Flechtmaschinen entwickelt, die international vertrieben werden. Die aktuelle Situation stellt jedoch eine erhebliche Herausforderung dar, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Bemühungen zur Rettung des Unternehmens entwickeln werden.
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