Trump riskiert, die Welt in Chinas KI-Arme zu treiben

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China erreichen einen neuen Höhepunkt, da die Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend zum Schlachtfeld der Supermächte wird. Die USA stehen vor der Herausforderung, ihre technologische Vorherrschaft zu bewahren, während China mit massiven Investitionen und strategischen Partnerschaften aufholt.

Die Künstliche Intelligenz hat sich zu einem zentralen Element der globalen Machtpolitik entwickelt. In den USA herrscht parteiübergreifend Einigkeit darüber, dass die technologische Vorherrschaft in der KI entscheidend für die wirtschaftliche und militärische Zukunft des Landes ist. Präsident Trump und sein Vorgänger Biden teilen die Ansicht, dass die USA ihre Führungsposition in der KI-Technologie verteidigen müssen, um nicht von China überholt zu werden.

David Sacks, Trumps Berater für KI, betonte kürzlich, dass die Armeen der Zukunft von KI-gesteuerten Drohnen und Robotern dominiert werden. Er sieht den Sieg darin, dass die Welt auf die amerikanische Technologie setzt. Diese Haltung erklärt, warum die US-Regierung bisher zurückhaltend bei der Regulierung von KI ist und warum die Zusammenarbeit zwischen Washington und dem Silicon Valley intensiviert wird.

Trumps kurzfristige Handels- und Außenpolitik könnte jedoch die langfristigen Chancen der USA im Wettlauf um die KI-Vorherrschaft gefährden. Seine Handelskonflikte und die Behandlung traditioneller Verbündeter könnten die USA isolieren und China in die Hände spielen. China nutzt seine autoritäre Macht, um US-Technologiegeheimnisse zu stehlen und investiert langfristig in KI-Entwicklung. Was China derzeit fehlt, sind die besten Chips der Welt, aber das könnte sich schnell ändern.

Die Strategie der USA, China mit Zöllen und Exportkontrollen zu bestrafen, birgt das Risiko, den eigenen Unternehmen zu schaden und China zu motivieren, seine eigene Technologie zu entwickeln. NVIDIA-CEO Jensen Huang kritisierte die Exportkontrollen als gescheitert, da sie China nur anspornen, seine Industrie zu stärken.

Um das Risiko zu mindern, müssten die USA neue Märkte für ihre Unternehmen erschließen und Alternativen zu chinesischen Produkten und Rohstoffen fördern. Doch Trump hat es versäumt, diese Risiken zu mindern und hat stattdessen die Beziehungen zu Verbündeten wie Kanada und Europa belastet. Diese Länder könnten jedoch entscheidend sein, um eine vereinte Front gegen China zu bilden.

China hingegen treibt seine Entwicklungen in den Bereichen Drohnen, Autos, Quantencomputing und Batterien voran und hält die Kontrolle über seltene Erden, die für die USA von entscheidender Bedeutung sind. JPMorgan Chase CEO Jamie Dimon warnte kürzlich, dass die internen Probleme der USA das Land unvorbereitet für einen Konflikt im Ausland machen könnten.

Trumps Berater argumentieren, dass seine Strategie darauf abzielt, eine Koalition williger Handelspartner zu schaffen, die den USA günstigere Bedingungen bieten. Sie glauben, dass die USA ihre KI-Führungsposition nutzen können, um Länder auf amerikanische Systeme zu bringen und Investitionen in die USA zu lenken.

Doch diese Strategie ist ein gewagtes Spiel, und China sieht die Chance, die Lücke zu nutzen. Die Zukunft der globalen Machtverhältnisse könnte davon abhängen, wer im Rennen um die KI-Vorherrschaft die Nase vorn hat.

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