Ukraine verteidigt Selenskyj gegen Diktaturvorwürfe

BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten der anhaltenden Spannungen zwischen der Ukraine und Russland hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, die jüngsten Vorwürfe aus den USA und Russland, die Präsident Wolodymyr Selenskyj als Diktator bezeichnen, entschieden zurückgewiesen.

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat in einem Interview die Anschuldigungen, die demokratische Legitimität von Präsident Wolodymyr Selenskyj infrage zu stellen, scharf kritisiert. Makeiev betonte, dass das Kriegsrecht, das aufgrund der russischen Aggression verhängt wurde, derzeit keine Neuwahlen zulasse. Dies sei keine ungewöhnliche Maßnahme in Krisenzeiten, wie auch in anderen Ländern, darunter Deutschland, ähnliche Regelungen existieren.

In Deutschland sieht das Grundgesetz vor, dass Wahlperioden in Kriegszeiten erst nach dem Verteidigungsfall enden. Makeiev unterstrich, dass in Friedenszeiten selbstverständlich wieder Neuwahlen in der Ukraine stattfinden würden. Diese Aussage soll die internationale Gemeinschaft beruhigen und die demokratische Tradition der Ukraine hervorheben.

Umfragen zeigen, dass Präsident Selenskyj trotz der dreijährigen russischen Invasion weiterhin die Unterstützung von mehr als der Hälfte der Ukrainer genießt. Dies deutet darauf hin, dass die Bevölkerung hinter ihrem Präsidenten steht, auch wenn die Möglichkeit demokratischer Wahlen derzeit eingeschränkt ist.

Gleichzeitig wächst der Wunsch nach einem Ende des Krieges durch Verhandlungen. Es besteht jedoch die Sorge, dass Russland versuchen könnte, Wahlen in der Ukraine zu manipulieren, um eigene Interessen durchzusetzen. Vertreter der US-Regierung haben ebenfalls behauptet, Selenskyjs Amtszeit sei abgelaufen, was Makeiev entschieden zurückweist.

Makeiev hob hervor, dass die Ukraine seit ihrer Unabhängigkeit eine fortlaufende demokratische Tradition mit mehreren Präsidenten pflegt, im Gegensatz zu Russland. Auf die Frage zur Haltung von US-Präsident Donald Trump, der Selenskyj als ‘Diktator’ bezeichnete, reagierte Makeiev gelassen und wies darauf hin, dass russische Propaganda Einfluss auf westliche Meinungen nehme.

Abschließend appellierte Makeiev an Beobachter außerhalb des Kriegsgebiets, sich selbst ein Bild von der Situation zu machen und die Herausforderungen der Ukraine unter Beschuss zu erleben, um die Anstrengungen zur Bewahrung der Demokratie besser zu verstehen.

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