Umbenennung der USNS Harvey Milk: Ein Schritt zurück für Vielfalt in der Marine?

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth, das Schiff USNS Harvey Milk umzubenennen, hat eine Welle der Kontroversen ausgelöst. Diese Maßnahme, die während des Pride-Monats erfolgt, wird als Teil einer breiteren Strategie gesehen, die Vielfalt und Inklusion im Militär zu reduzieren.

Die Anordnung von Verteidigungsminister Pete Hegseth, das Schiff USNS Harvey Milk umzubenennen, hat in den USA für Aufsehen gesorgt. Harvey Milk, ein bekannter Aktivist für die Rechte der LGBTQ-Community, diente während des Koreakriegs in der Marine und wurde später als einer der ersten offen schwulen Politiker in ein öffentliches Amt gewählt. Die Entscheidung, seinen Namen von dem Schiff zu entfernen, wird von vielen als ein Rückschritt in den Bemühungen um Vielfalt und Inklusion im Militär angesehen.

Die Umbenennung des Schiffes erfolgt in einem politischen Klima, in dem die Trump-Administration versucht, alle Programme und Referenzen zu Vielfalt, Gleichheit und Inklusion zu eliminieren. Diese Entscheidung fällt zudem in den Pride-Monat, was von vielen als besonders provokant empfunden wird. Laut einem internen Memo soll die Umbenennung dazu beitragen, die “Kriegerkultur” wiederherzustellen, ein Ziel, das Hegseth und Präsident Trump verfolgen.

Die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gemischt. Während einige die Maßnahme als notwendig erachten, um die militärische Tradition zu wahren, kritisieren andere sie als unnötige und schädliche Geste. Nancy Pelosi, ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, bezeichnete die Umbenennung als “schändliche, rachsüchtige Auslöschung” derer, die Barrieren für die Verwirklichung des amerikanischen Traums abgebaut haben. Auch Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom äußerte sich kritisch und betonte, dass die Entfernung von Milks Namen dessen Vermächtnis als amerikanische Ikone nicht auslöschen könne.

Die USNS Harvey Milk wurde 2016 von Ray Mabus, dem damaligen Marineminister, benannt. Mabus hatte angekündigt, dass die John-Lewis-Klasse von Öltankern nach Führern benannt werden würde, die für Bürger- und Menschenrechte gekämpft haben. Die Umbenennung des Schiffes ist ein seltener Schritt, da maritime Traditionen besagen, dass die Änderung eines Schiffsnamen Unglück bringen kann.

In der Vergangenheit hat die Biden-Administration ebenfalls Schiffe umbenannt, um konföderierte Namen zu entfernen. So wurde die USS Chancellorsville in USS Robert Smalls umbenannt, und die USNS Maury erhielt den Namen USNS Marie Tharp. Diese Maßnahmen wurden jedoch als Schritte zur Förderung von Inklusion und zur Korrektur historischer Ungerechtigkeiten angesehen.

Die Debatte um die Umbenennung der USNS Harvey Milk wirft Fragen über die Prioritäten der US-Marine und die Rolle von Vielfalt und Inklusion in den Streitkräften auf. Während einige die Entscheidung als notwendig erachten, um die militärische Tradition zu wahren, sehen andere darin eine unnötige und schädliche Geste, die die Bemühungen um eine integrative und gerechte Gesellschaft untergräbt.

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