MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – United Internet steht nach einem signifikanten Netzausfall bei seiner Tochtergesellschaft 1&1 vor erheblichen Herausforderungen. Die Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis sind spürbar, was zu einem deutlichen Rückgang des Aktienkurses führte. Die Probleme bei der Kundenmigration und Lieferengpässe verschärfen die Situation zusätzlich.

United Internet sieht sich derzeit mit den Nachwirkungen eines massiven Netzausfalls bei seiner Tochtergesellschaft 1&1 konfrontiert. Dieser Vorfall hat nicht nur den Umsatz und das Ergebnis des Unternehmens belastet, sondern auch zu einem signifikanten Rückgang des Aktienkurses geführt. Die Herausforderungen, die sich aus diesem Vorfall ergeben, sind vielfältig und betreffen sowohl die technische als auch die finanzielle Ebene des Unternehmens.
Der Netzausfall, der durch ein fehlerhaftes Update im Mai ausgelöst wurde, führte dazu, dass das 1&1-Mobilfunknetz für mehrere Tage nicht verfügbar war. Infolgedessen kam es zu etwa 50.000 Sonderkündigungen von Vertragspartnern, was den Druck auf das Unternehmen weiter erhöhte. Die Konkurrenz, insbesondere Telefonica Deutschland (O2), nutzte die Gelegenheit und verzeichnete einen Zuwachs von über 200.000 Verträgen.
Die Probleme bei der Migration der Kunden auf das neue Netzwerk haben die Situation zusätzlich verschärft. Verzögerungen und Lieferengpässe bei einem Ausbaupartner führten zu weiteren Verzögerungen und verhinderten geplante Kosteneinsparungen. Diese Herausforderungen zwangen den 1&1-Vorstand, seine Wachstumsziele anzupassen und die Zahl der geplanten Neukunden drastisch zu reduzieren.
Trotz eines leichten Umsatzanstiegs um knapp zwei Prozent auf 6,3 Milliarden Euro im letzten Jahr erreichte das Ebitda mit rund 1,3 Milliarden Euro nicht die Erwartungen. Die finanziellen Belastungen durch den Ausbau des vierten Mobilfunknetzes in Deutschland waren höher als erwartet, was zusätzlichen Druck auf das Unternehmen ausübte.
In der Branche wird spekuliert, dass die Verhandlungen über Entschädigungen von Rakuten, die aufgrund der Lieferengpässe erforderlich sind, noch nicht abgeschlossen sind. Der potenzielle Streitwert wird auf einen hohen zweistelligen Millionenbereich geschätzt, was die Unsicherheiten für United Internet weiter erhöht.
Die Stabilität der Ionos-Aktie, einer weiteren Tochtergesellschaft von United Internet, zeigt jedoch, dass nicht alle Bereiche des Unternehmens gleichermaßen betroffen sind. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Probleme bei 1&1 spezifisch sind und nicht das gesamte Unternehmen betreffen.
Insgesamt steht United Internet vor der Herausforderung, die technischen und finanziellen Probleme zu bewältigen und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen und die Marktposition zu festigen.

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