MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – United Internet hat angekündigt, seinen Anteil an 1&1 auf bis zu 90 Prozent zu erhöhen. Dies geschieht im Rahmen eines öffentlichen Erwerbsangebots, das den Aktionären von 1&1 einen Aufschlag auf den aktuellen Aktienkurs bietet.
United Internet plant, seinen Anteil an der 1&1 AG signifikant zu erhöhen, um die Kontrolle über das Unternehmen zu festigen. Derzeit hält United Internet etwa 80,81 Prozent der Anteile an 1&1 und strebt nun eine Erhöhung auf bis zu 90 Prozent an. Dies soll durch ein öffentliches Erwerbsangebot erreicht werden, bei dem 18,50 Euro pro Aktie geboten werden. Dieser Preis stellt einen Aufschlag von etwa 20 Prozent gegenüber dem letzten Xetra-Schlusskurs dar.
Die Entscheidung, die Beteiligung auszubauen, wird vor allem mit den bevorstehenden Investitionen in das 1&1-Mobilfunknetz begründet. Eine stabile Aktionärsstruktur sei entscheidend, um die geplanten Investitionen erfolgreich umzusetzen. United Internet betont, dass trotz der Erhöhung des Anteils ein Freefloat von mindestens 10 Prozent erhalten bleiben soll, um einen ausreichenden Börsenhandel der 1&1-Aktien zu gewährleisten.
Interessanterweise hat diese Ankündigung zu einem Rückgang des Aktienkurses von United Internet geführt, während die 1&1-Aktien vorübergehend vom Handel ausgesetzt wurden. Auf der Handelsplattform Tradegate verzeichneten die Aktien von United Internet einen Rückgang von sechs Prozent. Dies zeigt, dass der Markt die geplante Erhöhung der Beteiligung mit gemischten Gefühlen betrachtet.
Der Schritt von United Internet wird als strategisch angesehen, um die Kontrolle über 1&1 zu sichern, ohne jedoch einen Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag abzuschließen. Ein Delisting oder ein Squeeze-out sind ebenfalls nicht geplant, was darauf hindeutet, dass United Internet die Vorteile einer börsennotierten Tochtergesellschaft weiterhin nutzen möchte.
Die geplante Erhöhung der Beteiligung könnte United Internet bis zu 300 Millionen Euro kosten, was die Bedeutung dieser Investition unterstreicht. Die Entscheidung, den Anteil auf 90 Prozent zu begrenzen, wird als taktisch angesehen, um den Börsenhandel der 1&1-Aktien aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Kontrolle zu sichern.
Insgesamt zeigt dieser Schritt, wie wichtig eine klare und stabile Aktionärsstruktur für die zukünftigen Investitionen in das Mobilfunknetz von 1&1 ist. Die Marktteilnehmer werden die Entwicklungen genau beobachten, um die Auswirkungen auf die Aktienkurse und die strategische Ausrichtung von United Internet besser einschätzen zu können.
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