Untersuchung gefordert: Tragischer Fall von Naegleria fowleri in South Carolina

COLUMBIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Der tragische Tod eines 12-jährigen Jungen in South Carolina hat eine Diskussion über die Notwendigkeit einer gründlicheren Untersuchung und Berichterstattung über Infektionen mit der seltenen Naegleria fowleri Amoebe ausgelöst.

Der tragische Fall des 12-jährigen Jaysen Carr, der an einer Infektion mit der seltenen Naegleria fowleri Amoebe starb, hat in South Carolina eine Debatte über die Notwendigkeit einer besseren Überwachung und Berichterstattung über solche Infektionen entfacht. Jaysen, ein Schüler der Hand Middle School in Columbia, verstarb am 18. Juli, nachdem er sich vermutlich beim Schwimmen im Lake Murray infiziert hatte. Seine Eltern, Clarence und Ebony Carr, haben den Anwalt Tyler Bailey beauftragt, eine unabhängige Untersuchung durchzuführen, um die Umstände seines Todes zu klären. Bailey, der auch Mitglied des Stadtrats von Columbia ist, fordert Änderungen in der Art und Weise, wie staatliche Behörden die Präsenz von Amoeben in Gewässern überwachen und auf Infektionsfälle reagieren. Naegleria fowleri, oft als ‘gehirnfressende Amoebe’ bezeichnet, ist in South Carolina keine meldepflichtige Krankheit, was bedeutet, dass Fälle nicht zwingend den Gesundheitsbehörden gemeldet werden müssen. Bailey fordert, dass Infektionen mit Naegleria fowleri in die Liste der meldepflichtigen Krankheiten aufgenommen werden. Laut Bailey haben keine staatlichen Stellen die Familie nach Jaysens Aktivitäten am Tag der Infektion befragt oder Wasserproben genommen. Er kritisiert, dass keine Tests des Wassers durchgeführt wurden und niemand nachgefragt hat, wo Jaysen geschwommen ist. Dies sei der Grund für die unabhängige Untersuchung, da die Familie die Arbeit leiste, die eigentlich von den Behörden hätte durchgeführt werden müssen. Bailey schlägt vor, dass bei hohen Temperaturen und niedrigen Wasserständen, die das Risiko einer Amoebeninfektion erhöhen, Warnhinweise ähnlich wie Hitzewarnungen herausgegeben werden sollten. Diese könnten die Öffentlichkeit über das erhöhte Risiko informieren und Methoden zur Risikominderung aufzeigen, wie das Abdecken der Nase beim Schwimmen. Die Gesundheitsbehörden betonen, dass Lake Murray kein höheres Infektionsrisiko als andere Süßwasserkörper aufweist. Die Amoebe ist in den Gewässern von South Carolina weit verbreitet, Infektionen sind jedoch selten, da die Amoebe zur Infektion in die Nase gelangen muss. Jaysens Fall war der erste gemeldete in South Carolina seit 2016. Trotz der Seltenheit solcher Infektionen betont Bailey, dass dies keine Entschuldigung sei, keine Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Fälle zu verhindern. Die Familie Carr hofft, dass durch die Untersuchung und die geforderten Änderungen andere Familien vor einem ähnlichen Schicksal bewahrt werden können.

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