WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US Space Force hat im Rahmen ihres Haushaltsplans für das Jahr 2026 eine bedeutende Entscheidung getroffen: Sie beantragt 277 Millionen US-Dollar für das MILNET-Projekt, während die Finanzierung für die Tranche 3 der Transport Layer der Space Development Agency (SDA) eingestellt wird.
Die Entscheidung der US Space Force, sich auf das MILNET-Projekt zu konzentrieren, markiert einen Wendepunkt in der Entwicklung von Kommunikationssatelliten in niedriger Erdumlaufbahn (LEO). Das MILNET-Projekt, das auf einer geheimen Initiative des National Reconnaissance Office (NRO) basiert, nutzt SpaceX’s Starshield-Technologie. Ziel ist es, eine flexible Architektur zu schaffen, die nicht ausschließlich von SpaceX abhängig ist.
Senator Chris Coons, Mitglied des Verteidigungsausschusses im Senat, äußerte Bedenken über den Mangel an Wettbewerb und die Abhängigkeit von proprietärer Technologie. Er betonte die Vorteile offener Architekturen und die Notwendigkeit, die dynamische Raumfahrtindustrie zu nutzen. Trotz dieser Bedenken bleibt die Finanzierung der Tranche 2 der Transport Layer im Haushaltsentwurf erhalten.
Air Force Secretary Troy Meink erklärte, dass die genaue Umsetzung von MILNET noch in Betracht gezogen werde. Er betonte, dass der Begriff MILNET nicht als einzelnes System verstanden werden sollte, sondern als ein Konzept, das weiterentwickelt wird. Meink, der zuvor als stellvertretender Direktor des NRO tätig war, hat eine enge Beziehung zu SpaceX-Gründer Elon Musk, was Bedenken hinsichtlich Interessenkonflikten aufkommen ließ.
Die Space Development Agency hatte zuvor die Proliferated Warfighter Space Architecture (PWSA) vorgestellt, die Kommunikations- und Raketenwarnsatelliten umfasst. Die Tranche 2 der Transport Layer wird von Unternehmen wie Lockheed Martin, Northrop Grumman, York Space Systems und Rocket Lab USA entwickelt. Die Tranche 3 wurde jedoch auf Eis gelegt, bis weitere finanzielle Richtlinien vorliegen.
Die Entscheidung, die Tranche 3 zu stoppen, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Raumfahrtindustrie haben. Experten warnen, dass die Konzentration auf ein einzelnes Unternehmen die Innovationskraft und den Wettbewerb in der Branche beeinträchtigen könnte. Dennoch bleibt die Zukunft von MILNET ungewiss, da die US Space Force weiterhin Alternativen prüft.
Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung, wie wichtig es ist, eine ausgewogene Strategie zu verfolgen, die sowohl Innovation als auch Wettbewerb fördert. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich diese Entscheidungen auf die Raumfahrtkommunikation und die nationale Sicherheit auswirken werden.
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