Vietnam trotzt US-Zöllen mit Freihandelsabkommen

HANOI / LONDON (IT BOLTWISE) – Vietnam setzt auf eine strategische Handelspolitik, um den Herausforderungen durch erhöhte US-Zölle zu begegnen. Mit neuen Freihandelsabkommen und einem ambitionierten Exportziel von 12 Prozent Wachstum zeigt das Land seine Entschlossenheit, die wirtschaftlichen Beziehungen zu diversifizieren und zu stärken.

Vietnam verfolgt eine dynamische Handelspolitik, um den Auswirkungen der erhöhten US-Zölle entgegenzuwirken. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, durch neue Freihandelsabkommen mit verschiedenen internationalen Partnern, darunter die Mercosur-Staaten und der Golfkooperationsrat, die wirtschaftlichen Beziehungen zu diversifizieren und zu stärken. Diese Abkommen sollen im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden und sind ein zentraler Bestandteil der Strategie, die Exportwirtschaft des Landes zu fördern.

Die Erhöhung der US-Zölle auf vietnamesische Produkte stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Seit dem 7. August gelten Einfuhrzölle von 20 Prozent auf vietnamesische Waren, während Produkte, die über Vietnam umgeschlagen werden, sogar mit 40 Prozent besteuert werden. Diese Maßnahmen könnten laut Einschätzungen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen bis zu einem Fünftel der vietnamesischen Exporte in die USA gefährden.

Trotz dieser Widrigkeiten zeigt sich Vietnam widerstandsfähig. Bis zum 15. September verzeichnete das Land ein beeindruckendes Exportwachstum von 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einem Volumen von 325,3 Milliarden Dollar entspricht. Diese Zahlen unterstreichen die Effektivität der vietnamesischen Handelsstrategie und die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft gegenüber externen Schocks.

Die vietnamesische Regierung bleibt optimistisch und strebt ein Exportwachstum von 12 Prozent für das laufende Jahr an. Premierminister Pham Minh Chinh betonte in einer kürzlich veröffentlichten Erklärung die Bedeutung der Diversifizierung der Handelsbeziehungen und der Erschließung neuer Märkte. Diese Strategie soll nicht nur die Abhängigkeit von den USA verringern, sondern auch neue wirtschaftliche Chancen für das Land schaffen.

Experten sehen in der vietnamesischen Handelspolitik einen klugen Schachzug, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und das Wachstumspotenzial des Landes voll auszuschöpfen. Die Fokussierung auf Freihandelsabkommen könnte Vietnam helfen, seine Position als wichtiger Akteur im globalen Handel zu festigen und gleichzeitig die wirtschaftliche Resilienz zu stärken.

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