Zweifel an der Qualität der US-Inflationsdaten aufgrund von Personalmangel

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der Erhebung der US-Inflationsdaten werfen Fragen zur Datenqualität auf. Aufgrund von Personalmangel kann das Bureau of Labor Statistics (BLS) nicht mehr in dem Umfang Daten erheben wie zuvor, was zu Unsicherheiten bei der Berechnung der Inflationsrate führt.

Die Erhebung der Inflationsdaten in den USA ist ein komplexer Prozess, der von Hunderten von Regierungsbeamten durchgeführt wird. Diese besuchen regelmäßig Geschäfte, um die Preise für Produkte und Dienstleistungen zu ermitteln. Doch seit der Amtszeit von Donald Trump hat sich die Anzahl der besuchten Geschäfte verringert, da es an Personal mangelt. Dies wirft Fragen zur Validität der erhobenen Daten auf, wie Experten betonen.

Das Bureau of Labor Statistics (BLS), das für die Veröffentlichung der Inflationsrate verantwortlich ist, hat kürzlich bekannt gegeben, dass der Personalmangel die Fähigkeit zur Durchführung umfassender monatlicher Erhebungen beeinträchtigt. Aufgrund eines Einstellungsstopps muss die Zahl der Unternehmen, bei denen Preise ermittelt werden, reduziert werden. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich der Qualität der aktuellen und zukünftigen Inflationsdaten.

Obwohl es keine Hinweise auf absichtliche Falschdarstellungen gibt, könnten Probleme mit den Daten erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Die Inflationsrate ist entscheidend für die Anpassung von Sozialversicherungsleistungen und Steuerklassen auf Bundesebene. Auch in Tarifverträgen und bei inflationsgeschützten Anleihen spielt sie eine zentrale Rolle. Unternehmen, Investoren und politische Entscheidungsträger stützen sich bei ihren Entscheidungen auf diesen Wert.

Im April, als weniger Mitarbeiter zur Verfügung standen, mussten Statistiker ihre Schätzungen auf weniger vergleichbare Produkte oder andere Regionen des Landes stützen. Dies führte zu weniger effektiven Methoden, um Datenlücken zu füllen, wie der Volkswirt Omair Sharif von der Beratungsfirma Inflation Insights erklärt. Händler, die auf den Finanzmärkten auf die Inflation wetten, äußerten ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit der Daten.

Die Trump-Regierung hatte einen Einstellungsstopp für Bundesbedienstete verhängt, was zu einem erheblichen Personalabbau führte. Es ist unklar, ob Mitarbeiter des BLS direkt von diesen Kürzungen betroffen waren. Das BLS und das Arbeitsministerium haben auf Anfragen zur Stellungnahme nicht reagiert.

Die Unsicherheiten bei der Datenerhebung könnten weitreichende Folgen haben. Die US-Notenbank berücksichtigt bei der Festlegung des Leitzinses die Inflationsdaten, und Ungenauigkeiten könnten die geldpolitischen Entscheidungen beeinflussen. Experten fordern daher eine schnelle Lösung des Personalproblems, um die Qualität der Inflationsdaten zu gewährleisten.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!