Karrierechancen für Militärangehörige: Der Weg von Marlee Mann

BAUMHOLDER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Herausforderungen, denen sich Militärangehörige bei der Jobsuche im Ausland gegenübersehen, sind vielfältig. Doch für Marlee Mann, eine engagierte Ehefrau eines Soldaten, wurde der Umzug nach Korea zu einem Wendepunkt in ihrer Karriere.

Marlee Mann stammt aus Glenmora, Louisiana, einem kleinen Ort, den sie als Ein-Rotlicht-Stadt beschreibt. Schon früh verspürte sie den Drang, die Welt zu erkunden. Mit 21 Jahren zog sie nach Korea, um diesen Traum zu verwirklichen. Doch das Leben auf einem Militärstützpunkt im Ausland bringt für Ehepartner von Soldaten oft Herausforderungen mit sich. Ohne die lokale Sprache zu beherrschen, sind die Jobmöglichkeiten begrenzt, und die Konkurrenz um die wenigen verfügbaren Stellen ist groß.

Marlee fand eine Anstellung als Englischlehrerin an einer Schule in Gimpo, Südkorea. Obwohl sie die Arbeit als bereichernd empfand, fühlte sie sich in dieser Rolle nie ganz wohl. Eines Tages stieß sie auf einen Facebook-Post über das Dental Assistant Programm des Amerikanischen Roten Kreuzes am Camp Casey Dental Clinic in Südkorea. Dieses kostenfreie Ausbildungsprogramm kombiniert theoretischen Unterricht mit praktischen Fähigkeiten und vermittelt den Absolventen das notwendige Wissen, um in militärischen Zahnarztpraxen zu arbeiten.

Marlee sah in diesem Kurs die Chance, eine neue Fähigkeit in einem anderen Berufsfeld zu erlernen. Besonders die kostenlose Ausbildung war für sie ein großer Anreiz. Sie vertiefte sich in ihr Studium und erwarb Kenntnisse in Bereichen wie Verwaltung, Patiententerminierung, elektronische Krankenakten, Telefonetikette, Röntgentechniken, Infektionskontrolle und Sterilisationstechniken.

Nach Abschluss des Programms kehrte sie in die USA zurück und fand schnell eine Anstellung als Dentalassistentin auf Vertragsbasis in Fort Johnson, Louisiana. Dort konnte sie die im Rotkreuz-Programm erlernten Fähigkeiten sofort anwenden. Bei einer routinemäßigen Zahnreinigung lernte sie sogar ihren zukünftigen Ehemann kennen.

Ihr Ziel war es, im G.S.-System (Government Schedule) als Dentalassistentin zu arbeiten. Mit Unterstützung des Army Community Service, das kostenlose Dienstleistungen zur Erstellung von Lebensläufen und Tipps zur G.S.-Bewerbung bietet, bewarb sie sich erfolgreich auf ihre erste G.S.-Stelle.

Seitdem haben Marlee und ihr Ehemann Casey fünf permanente Versetzungen von Louisiana nach Hawaii, zurück nach Louisiana und weiter nach Baumholder und Hohenfels in Deutschland durchlaufen. Marlee betont, dass es relativ einfach ist, innerhalb des G.S.-Systems von einer Position zur anderen zu wechseln, was ihr bei all ihren Versetzungen gelungen ist.

Im Jahr 2024, während ihrer Stationierung in Baumholder, erhielt Marlee die Gelegenheit, dem Programm, das ihr so viel ermöglicht hatte, etwas zurückzugeben. Als eine neue Armeekapitänin das Dental Assistant Programm des Roten Kreuzes übernahm, bot Marlee ihre Unterstützung an. Gemeinsam mit Dr. Ugarte betreuten sie vier angehende Dentalassistenten durch ein anspruchsvolles sechsmonatiges Training, das 900 Stunden Unterricht und klinische Praxis umfasste.

Alle Teilnehmer, die das Programm begonnen hatten, schlossen es erfolgreich ab, und zwei von ihnen erhielten anschließend eine begehrte G.S.-Position. Marlee ermutigt andere, die an einer Karriere im Dentalbereich interessiert sind, diesen Weg zu gehen. Sie betont, dass Dentalpraxen auf Militärstützpunkten fast immer verfügbar sind, was die Chancen auf einen nahtlosen Übergang erhöht.

Für Marlee war das Programm ein wahrer Lebensretter, der ihr nicht nur berufliche Türen öffnete, sondern auch lebenslange Freundschaften ermöglichte. Interessierte Militärangehörige können sich bei ihrem örtlichen Roten Kreuz über Karrieremöglichkeiten informieren.

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