MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In den USA sorgt die Entdeckung verdächtiger Funkmodule in chinesischen Solar-Wechselrichtern für Aufsehen. Experten befürchten, dass diese Module die Möglichkeit bieten könnten, die Infrastruktur für erneuerbare Energien zu sabotieren.

In den Vereinigten Staaten haben Ingenieure in Solaranlagen aus China Funkmodule entdeckt, die potenziell die Möglichkeit bieten, die Energieinfrastruktur zu gefährden. Diese Module, die in Wechselrichtern verbaut sind, könnten als Einfallstor für Cyberangriffe dienen, indem sie unbefugten Fernzugriff ermöglichen. Solche Wechselrichter sind entscheidend für die Verbindung von Solarkollektoren und Windturbinen mit den Stromnetzen und werden weltweit eingesetzt.
Die Sorge um die Sicherheit der Stromnetze wächst, da diese Wechselrichter über Software-Schnittstellen verfügen, die für Updates und Wartungsarbeiten genutzt werden können. Versorgungsunternehmen installieren daher häufig Firewalls, um eine direkte Kommunikation mit China zu verhindern. Dennoch wurden in einigen chinesischen Wechselrichtern nicht dokumentierte Kommunikationsgeräte entdeckt, die in den technischen Beschreibungen nicht aufgeführt sind.
Diese nicht autorisierten Geräte könnten dazu verwendet werden, Firewalls zu umgehen und die Wechselrichter aus der Ferne zu deaktivieren oder ihre Einstellungen zu ändern. Experten warnen, dass dies die Stromnetze destabilisieren und weitreichende Stromausfälle verursachen könnte. Laut dem Beratungsunternehmen Wood Mackenzie war Huawei im Jahr 2022 der weltweit größte Anbieter von Wechselrichtern, gefolgt von Sungrow und Ginlong Solis, ebenfalls aus China.
Philipp Schroeder, Geschäftsführer des deutschen Solarentwicklers 1Komma5, betont, dass die Dominanz Chinas im Bereich der erneuerbaren Energien zunehmend problematisch wird. Die Kapazität der erneuerbaren Energien in westlichen Netzen wächst, und die Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Konfrontation zwischen China und dem Westen nimmt zu. Dies könnte die Sicherheit der Energieversorgung in Europa und den USA gefährden.
In Europa waren Ende 2024 laut SolarPower Europe 338 Gigawatt an Solarenergie installiert. Auch wenn Solar- und Batteriespeichersysteme für Privathaushalte oft unterhalb der Schwellenwerte liegen, bei denen Sicherheitsanforderungen greifen, haben sie inzwischen einen erheblichen Anteil an der Stromversorgung. Experten warnen, dass die Kontrolle über nur wenige Gigawatt Energie zu weitreichenden Unterbrechungen führen könnte.
Uri Sadot, Leiter des Cybersicherheitsprogramms beim israelischen Wechselrichterhersteller SolarEdge, erklärt, dass die Fernsteuerung und Sabotage einer ausreichend großen Anzahl von Heim-Solarwechselrichtern katastrophale Auswirkungen auf das Netz haben könnte. Die Bedrohung durch Cyberangriffe auf die Energieinfrastruktur ist real und erfordert dringende Maßnahmen zur Sicherung der Systeme.

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