MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Venus, unser nächster Nachbarplanet, fasziniert Wissenschaftler seit langem mit ihrer geologischen Beschaffenheit. Neue Forschungen werfen ein völlig neues Licht auf die tektonische Aktivität des Planeten.

Die Venus, oft als Schwesterplanet der Erde bezeichnet, unterscheidet sich geologisch erheblich von unserem Heimatplaneten. Während die Erde von einem dynamischen System der Plattentektonik geprägt ist, galt die Venus lange als tektonisch inaktiv. Doch jüngste Studien eines internationalen Forschungsteams unter der Leitung von Anna Gülcher von der Universität Bern stellen diese Annahme in Frage.

Die Forscher konzentrierten sich auf die sogenannten Coronae, einzigartige Oberflächenstrukturen, die auf der Erde nicht vorkommen. Diese meist kreisförmigen Formationen sind von einem Kranz aus Verwerfungen und Brüchen umgeben. Mithilfe von Daten der NASA-Raumsonde Magellan, die die Venus in den frühen 1990er Jahren untersuchte, konnten die Wissenschaftler nun 740 dieser Strukturen identifizieren, deutlich mehr als zuvor bekannt war.

Besonders interessant ist die Entdeckung, dass viele dieser Coronae mit Regionen dünnerer Kruste in Verbindung stehen. Die Forscher vermuten, dass aufsteigende Blasen aus heißem Mantelmaterial die Kruste in diesen Bereichen aufblähen und an den Rändern zu einer Art Subduktion führen, ähnlich wie bei der Plattentektonik auf der Erde. Diese Prozesse könnten die Entstehung der Coronae erklären und deuten auf eine bisher unterschätzte tektonische Aktivität hin.

Die Untersuchung der Schwerkraftdaten, die von der Raumsonde Magellan erfasst wurden, zeigte leichte Störungen, die auf thermische Auftriebsströme von heißem Material unter der Kruste hindeuten. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass die Venus eine Form von tektonischer Dynamik aufweist, die bisher nicht erkannt wurde. Die Forscher betonen jedoch, dass es auf der Venus kein globales Netzwerk der Subduktion gibt, wie es auf der Erde der Fall ist.

Die Computersimulationen des Teams zeigen, dass sich die großen Coronae durch das Aufsteigen von erwärmtem Material im Inneren der Venus bilden. Dieses Material hebt die Oberfläche der Coronae an und dehnt sie radial aus, was zu den charakteristischen Verwerfungen und Gebirgsringen führt. Diese Prozesse könnten auch in der frühen Erdgeschichte eine Rolle gespielt haben, bevor sich die Plattentektonik entwickelte.

Um die tektonischen Prozesse auf der Venus weiter zu erforschen, sind zukünftige Missionen geplant. Die ESA-Mission EnVision und die NASA-Mission Veritas, die Anfang der 2030er Jahre starten sollen, werden hochauflösende Schwerkraftdaten liefern, die eine detaillierte Untersuchung der kleineren Coronae ermöglichen. Diese Daten könnten entscheidend dazu beitragen, die geologischen Prozesse auf der Venus besser zu verstehen und die Unterschiede zur Erde weiter zu beleuchten.

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Venus zeigt überraschende tektonische Aktivität
Venus zeigt überraschende tektonische Aktivität (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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