WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die amerikanische Bankenbranche hat die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC aufgefordert, ihre Anforderungen zur öffentlichen Offenlegung von Cybersecurity-Vorfällen zurückzunehmen.
Die Forderung der Bankenverbände, die SEC-Vorgaben zur Offenlegung von Cybersecurity-Vorfällen aufzuheben, hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Die American Bankers Association, unterstützt von weiteren einflussreichen Gruppen wie der Securities Industry and Financial Markets Association und dem Bank Policy Institute, argumentiert, dass die Regelungen der SEC im Widerspruch zu vertraulichen Meldepflichten stehen, die darauf abzielen, kritische Infrastrukturen zu schützen und potenzielle Opfer zu warnen. Die im Juli 2023 veröffentlichte Cybersecurity Risk Management-Regel der SEC verlangt von Unternehmen, Cybersecurity-Vorfälle wie Datenlecks oder Hacks schnell offenzulegen. Die Bankenverbände kritisieren jedoch, dass diese Regel von Anfang an fehlerhaft war und sich in der Praxis als problematisch erwiesen hat. Sie argumentieren, dass der komplexe und enge Mechanismus zur Verzögerung der Offenlegung die Reaktion auf Vorfälle und die Strafverfolgung behindert und zu Marktverwirrung zwischen obligatorischen und freiwilligen Offenlegungen führt. Zudem sei die öffentliche Offenlegung von Cybersecurity-Vorfällen von Ransomware-Kriminellen als Erpressungsmethode genutzt worden, um bösartige Ziele zu verfolgen. Die vorzeitige Offenlegung verschärfe auch Versicherungs- und Haftungsprobleme für Unternehmen und gefährde offene interne Kommunikation und routinemäßigen Informationsaustausch. Die Bankenverbände fordern insbesondere die Aufhebung von ‘Item 1.05’ aus den SEC-Regeln für die Berichterstattung auf Formular 8-K und den parallelen Berichterstattungspflichten für Formular 6-K. Formular 8-K wird verwendet, um Investoren in US-amerikanischen börsennotierten Unternehmen über bestimmte Ereignisse, einschließlich Cybersecurity-Vorfällen, zu informieren, die für Aktionäre oder die SEC von Bedeutung sein könnten. Die Gruppen sind der Meinung, dass die Interessen der Investoren auch ohne ‘Item 1.05’ geschützt bleiben und besser durch das bestehende Offenlegungsrahmenwerk für wesentliche Informationen, das auch wesentliche Cybersecurity-Vorfälle umfassen kann, bedient würden. Die vollständige Petition enthält Beispiele für Verwirrung bei Teilnehmern, spezifische Vorfälle von Ransomware-Angriffen und dokumentierte regulatorische Konflikte. Auch öffentlich gelistete Kryptounternehmen sind betroffen. So musste Coinbase, ein führendes Unternehmen in diesem Bereich, kürzlich bekannt geben, dass Hacker seine Support-Mitarbeiter bestochen hatten, um Benutzerdaten preiszugeben. Die Offenlegung führte zu mindestens sieben Klagen gegen das Unternehmen. Coinbase lehnte eine Lösegeldforderung in Höhe von 20 Millionen US-Dollar ab, nachdem Mitarbeiter Benutzerdaten in einem großen Phishing-Angriff preisgegeben hatten, der dem Unternehmen bis zu 400 Millionen US-Dollar an Schäden kosten könnte. Sollte die SEC die Anforderung zurücknehmen, könnte dies Unternehmen wie Coinbase mehr Zeit geben, Cybersecurity-Vorfälle der Öffentlichkeit zu melden.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Promotion: KI-gestützte Effizienzsteigerung in XR-Anwendungen (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Data Engineer – Shared Service Künstliche Intelligenz (KI) (m/w/d)

Duales Studium: B.Sc. Data Science & Künstliche Intelligenz (m/w/d), Start 2025, Ulm

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Banken fordern Aufhebung der SEC-Vorgaben zur Cybersecurity-Offenlegung" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Banken fordern Aufhebung der SEC-Vorgaben zur Cybersecurity-Offenlegung" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Banken fordern Aufhebung der SEC-Vorgaben zur Cybersecurity-Offenlegung« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!