Vitamin D als möglicher Schutz gegen biologisches Altern

BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie deutet darauf hin, dass Vitamin D mehr als nur die Knochengesundheit unterstützen könnte. Forscher der Mass General Brigham und des Medical College of Georgia haben herausgefunden, dass Vitamin D möglicherweise das biologische Altern verlangsamen kann.

Die kürzlich im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie legt nahe, dass Vitamin D-Supplemente das biologische Altern verlangsamen könnten, indem sie die Verkürzung der Telomere verlangsamen. Telomere sind die winzigen Schutzkappen an den Enden der DNA, die sich mit zunehmendem Alter natürlicherweise abnutzen. Die Studie, die im Rahmen einer landesweiten vierjährigen Untersuchung durchgeführt wurde, verfolgte über 1.000 US-Erwachsene und fand heraus, dass eine tägliche Einnahme von Vitamin D3 das biologische Altern um fast drei Jahre reduzieren könnte.

Teilnehmer der Studie wurden zufällig ausgewählt, entweder ein Placebo oder eine tägliche Dosis von Vitamin D3 und Omega-3-Fettsäuren einzunehmen. Die Länge der Telomere in weißen Blutkörperchen wurde zu Beginn der Studie, nach zwei Jahren und nach vier Jahren gemessen. Im Vergleich zur Placebogruppe zeigten diejenigen, die Vitamin D3 einnahmen, eine signifikant geringere Verkürzung der Telomere.

Interessanterweise hatten Omega-3-Supplemente keinen signifikanten Effekt auf die Telomerlänge, wie das Forscherteam berichtete. Dies ist die erste groß angelegte, langfristige randomisierte Studie, die zeigt, dass Vitamin D-Supplemente Telomere schützen können, so JoAnn Manson, M.D., Professorin für Frauengesundheit an der Harvard Medical School.

Telomere fungieren wie Schutzkappen an den Enden von Chromosomen, ähnlich den Plastikenden von Schnürsenkeln, und verhindern, dass Chromosomenenden abgebaut oder mit anderen Chromosomen fusioniert werden. Mit der Zeit verkürzen sich diese DNA-Kappen, was ein natürlicher Teil des Alterns ist und mit einem höheren Risiko für altersbedingte Krankheiten verbunden ist.

Frühere Phasen der Studie zeigten, dass die Einnahme von Vitamin D Entzündungen reduzieren und das Risiko bestimmter chronischer altersbedingter Erkrankungen, wie fortgeschrittener Krebs und Autoimmunerkrankungen, senken könnte, bemerkte Manson. Während die neuen Telomerbefunde nicht beweisen, dass Vitamin D das Altern insgesamt verlangsamt, deuten sie auf eine potenziell starke Möglichkeit hin, den Körper auf zellulärer Ebene zu schützen.

Die Forscher betonten, dass weitere Arbeiten erforderlich sind, um zu bestimmen, wie Vitamin D das Altern in verschiedenen Bevölkerungsgruppen beeinflusst und ob diese Effekte über längere Zeiträume anhalten. Bevor man ein neues Supplement-Regime beginnt, empfehlen Experten, sich mit einem Gesundheitsdienstleister zu beraten, um die richtige Dosierung und potenzielle Risiken zu besprechen.

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